Szenenbild aus dem Videospiel "Sherlock Holmes – The Awakened" (Foto: Frogwares)

Das Remake von "Sherlock Holmes – The Awakened"

Ein Videospiel entwickelt im Kriegsgebiet

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AUTOR/IN
Patrick Schütz
Patrick Schütz (Foto: SWR3)

Meisterdetektiv Sherlock Holmes ist absoluter Kult. Aktuell trendet die ikonische Spürnase wieder im Netz. Das liegt daran, dass es seit dieser Woche ein neues Horror-Adventure Videospiel mit Sherlock Holmes gibt: "Sherlock Holmes – The Awakened". Dabei ist das Spiel gar nicht das eigentliche Thema. Die spannende Geschichte hinter dem Trend ist eine andere.

Die Entwicklung des Spiels ist die eigentlich spannende Geschichte. Denn das Videospiel kommt vom ukrainischen Entwicklerstudio Frogwares aus Kiew und wurde innerhalb des letzten Jahres entwickelt und umgesetzt, also komplett in der dortigen Kriegssituation. Eigentlich wollte das Entwicklerstudio ein ganz neues Spiel entwickeln. Weil das in der aktuellen Situation in der Ukraine aber unglaublich schwierig gewesen wäre, hat sich das Studio dazu entschlossen, ein älteres Spiel neu aufzulegen, also ein sogenanntes Remake zu machen. Das bedeutet, die Inhalte des Spiels wurden nicht einfach nur grafisch aufgearbeitet, sondern der Inhalt komplett neu erstellt.

Sherlock Holmes – ein Videospiel entwickelt im Kriegsgebiet

So mussten viele Elemente zwar neu erarbeitet werden, aber die Basis und Kernelemente des Spiels beruhen auf der Grundlage des Ursprungsspiels. So konnte das Spiel auch unter den schwierigen Bedingungen entwickelt werden, und die Mitarbeiter konnten immer von dort arbeiten, wo es für sie am sichersten war.

In einem Interview mit der Deutschen Welle hat ein Entwickler des Studios erzählt, dass einige Mitarbeiter das Studio verlassen hätten, um zum Beispiel humanitäre Hilfe zu leisten. Für andere war ihre Arbeit in diesen Zeiten einfach auch eine gute Ablenkung von der schrecklichen Realität.

"Und es bringt natürlich Geld, das dringend benötigt wird. [...] Laut eigenen Angaben hat im Durchschnitt jedes Frogwares-Teammitglied seit Kriegsbeginn rund 2.800 Euro gespendet und damit vorrangig die ukrainische Armee sowie die humanitäre Hilfe unterstützt", heißt es im Bericht der Deutschen Welle.

Szenenbild aus dem Videospiel "Sherlock Holmes – The Awakened" (Foto: Frogwares)
Das Remake des Videospiels "Sherlock Holmes – The Awakened" wurde komplett während des Krieges in der Ukraine entwickelt. Auch die schreckliche Realität, in der die Entwickler das Spiel fertiggestellt haben ist im Spiel selbst erkennbar.

Der Ukraine-Krieg hat das Spiel so düster gemacht

Dass die neue Version des Spiels so düster geworden ist, liegt eben auch daran, dass Künstler – was Gaming Entwickler und Designer sind – die Situation um sich herum nicht einfach ausblenden konnten. Das Entwicklerstudio Frogwares hat sich innerhalb des letzten Jahres aber nicht nur um die Entwicklung des neuen Videospiels gekümmert, sondern wollte auch die Arbeitsbedingungen zeigen, unter denen das Spiel entwickelt wurde.

Dafür hat das Studio unter anderem auch seinen Instagram-Account genutzt und dort nicht einfach – wie sonst üblich – Material aus ihrem Arbeitsalltag gezeigt, sondern auch immer wieder abgebildet, wie der Alltag, nicht nur für die Spieleentwickler, zur Zeit aussieht.

Finanziert wurde das Remake zu "Sherlock Holmes – The Awakened" durche eine Crowdfunding-Kampagne, bei dem das Unternehmen 250.000 € für die Entwicklung des Spiels bekommen konnte.

Darum geht es in dem Sherlock-Holmes-Remake

"Sherlock Holmes - The Awakened" ist ein düsteres Horror-Adventure Game. Wir müssen einen Fall lösen, der vielleicht etwas "Science-Fiction-mäßiger" ist als wir es normalerweise von Sherlock gewohnt sind - ich will aber nicht Spoilern. Wir laufen durch ein düsteres London, sprechen mit Menschen, sammeln und kombinieren Hinweise und nutzen natürlich auch noch den messerscharfen Spürsinn von Sherlock Holmes. Und auch wenn das Spiel vieles richtig macht, was die Story zum Beispiel angeht ganz State of the Art sind Grafik und Gameplay nicht.

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