1974 – SWR1 Meilensteine

Joni Mitchell – "Court and Spark"

Stand
MODERATOR/IN
Frank König
Frank König (Foto: SWR, SWR1 - K. Weis)
REDAKTEUR/IN
Stephan Fahrig
Katharina Heinius
ONLINEFASSUNG
Patrick Schütz
Patrick Schütz (Foto: SWR3)

Mit ihrem Album "Blue" hat die kanadische Sängerin Joni Mitchell ihren großen Durchbruch geschafft. Aber ihr erfolgreichstes Album brachte sie erst 1974 raus: Court and Spark.

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Joni Mitchell ist Sängerin, Songwriterin und Malerin. Kurz gesagt: Joni Mitchell ist eine Vollblut-Künstlerin und damit ein unglaublich kreativer Geist. Das merken wir auch an "Court and Spark" – dem erfolgreichsten Album, das sie bis heute veröffentlicht hat.

Auf "Court and Spark" hören wir die Malerei

Auch, wenn Joni Mitchell ein absolutes Ausnahmetalent ist, eine Sache hat sie zumindest 1974 bei der Arbeit an ihrem Album noch nicht beherrscht: Noten lesen und schreiben.

Aber als Künstlerin hat sie einen Weg gefunden ihrer Band auch so mitzuteilen, was sie von ihnen erwartet. Sie hat die Musik geschrieben in dem sie sie ihrer Band anhand von Farben erklärt und sie ihnen vor dem geistigen Auge aufgemalt hat, erklärt SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius im SWR1 Meilensteine Podcast zum Album "Court and Spark":

Sie beginnt zu malen (im Studio) und zwar so, dass sie das Arrangement als [...] weiße Leinwand versteht. Sie versucht, wie beim Malen auch, mit Farben Stimmungen aufzugreifen, nur nicht mit Farben, sondern mit Tönen. Ihre Farben sind die Töne.

Joni Mitchell bei einem Live Konzert in Los Angeles 2008. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mark Mainz)
Joni Mitchell bei einem Live Konzert in Los Angeles 2008.

Joni Mitchell kennt keine Probleme, nur Herausforderungen

Noten lesen und schreiben zu können, das hätte Joni Mitchell mit Sicherheit auch lernen können, wenn sie es denn gewollt hätte. Eine andere Herausforderung, für die sie auch eine kreative Lösung gefunden hat, bezieht sich auf etwas Körperliches.

Als Folge einer Kinderlähmung konnte Joni Mitchell mit ihrer linken Hand einige Akkorde auf der Gitarre nicht so greifen, wie es die meisten Gitarristen lernen. Dazu fehlt ihr schlichtweg die Kraft in der linken Hand. Aber auch dafür hat die Künstlerin einen Weg gefunden. Sie greift die Akkorde einfach so, wie es für sie machbar ist und hat dadurch indirekt auch ihren ganz eigenen Sound entwickelt.

Die perfekte Beobachterin

Auf "Court and Spark" zeigt uns Joni Mitchell was für eine großartige Beobachterin sie ist und was für ein tolles Auge sie für Szenen, Momente und Details im alltäglichen Leben besitzt. Durch diese messerscharfen Beobachtungen treffen ihre Texte, die wie kleine Kurzgeschichten sind, mitten ins emotionale Epizentrum. Transportiert werden diese Texte auf "Court and Spark" von tollen Arrangements und einer Band, die verstanden hat, welche Bilder, Stimmungen und Emotionen Joni Mitchell versucht in den Songs zu übermitteln.

Shownotes

Über diese Songs vom Album "Court and Spark" wird im Podcast gesprochen

  • (17:29) – "Court and Spark"
  • (26:44) – "Help Me"
  • (40:32) – "Free Man in Paris"
  • (48:02) – "Car On a Hill"
  • (55:30) – "Raised On Robbery"

Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen

  • (11:49) – "Woodstock" von Tom Scott
  • (38:50) – "The Ballad of Dorothy Parker" von Prince
  • (52:18) – "Aja" von Steely Dan

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