Und was mit großen Solarmodulen funktioniert, geht auch im Kleinen. Es gibt inzwischen die verschiedensten Alltagsgegenstände, die mit Solarenergie betrieben sind. Alice Thiel-Sonnen aus der SWR Umweltredaktion hat sich mal umgeschaut.
SWR1: Was ist das so am Markt?
Alice Thiel-Sonnen: Dank der Forschung gibt es mittlerweile schon sehr kleine Solarzellen, die viel leisten können. Wir kennen Solarlampen am Haus oder im Garten. Es gibt Bewässerungspumpen fürs Hochbeet, die von der Sonne angetrieben werden. Das Wohnmobil, das mit Sonnenstrom versorgt wird oder der Wander-Rucksack, der Solarzellen eingenäht hat, die ideal fürs Aufladen des Smartphones sind. Es gibt aber auch einfach nur Spielzeug, wie ein kleiner Grashüpfer mit Solarzelle auf dem Rücken, der bei Sonne anfängt zu krabbeln.
SWR1: Macht Sonnenstrom im Kleinen überhaupt Sinn, spart das Energiekosten – oder ist das nur nice-to-have?
Thiel-Sonnen: Gut platzierte Solarlampen oder das aufklappbare Solarmodul am Wohnmobil – da hat es keine langen Kabel und Naturstrom umsonst – sind praktisch und damit kann man sparen. Kleine, schwimmende Solarzellen im Teich, um ab und zu eine Wasserfontäne hochzusprudeln, sind dann schon grenzwertig. Energieberater der Verbraucherzentrale warnen: kauf ich da nicht etwas, was ich eigentlich gar nicht brauche, nur weil der grüne Strom umsonst ist? Man muss auch die Energie für die Herstellung bedenken – die sogenannte "graue Energie". Da sollte man schon abwägen: wie nützlich ist es.
SWR1: Gibt es Punkte, an denen gute Solar-Artikel erkennen kann?
Thiel-Sonnen: Eher nein. Da spielen so viele verschiedene Faktoren mit: Wie lange sind die Leuchten – meist sind es LED-Leuchten – haltbar? Wie oft kann ich den Akku laden? Der sollte den Aufladevorgang mindestens 1.000 mal überstehen. Für all das muss man beim Einkauf oft mühsam die Angaben durchsuchen oder erfragen.
Bei vielen billigen Angeboten sind Solarzelle, Akku und alles miteinander verschweißt. Ist eins kaputt, muss der ganze Artikel weggeworfen werden. Ich kann das nicht einzeln reparieren. Das ist natürlich auch kein nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen.
Wegwerfen heißt in dem Zusammenhang ausdrücklich: Solarartikel gehören nicht in die Restmülltonne, sondern sind Elektroschrott.