Freddy Mercury von Queen (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Auch 2021 gilt: "Queen" bleibt die Queen

"Bohemian Rhapsody" ist die Nummer 1 der Hitparade 2020

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Benjamin Brendebach

Kein Song ist bei den SWR1 Hörern so beliebt wie "Bohemian Rhapsody“ von Queen - und das schon seit Jahren. Zwar saßen auch diesmal dem Dauersieger einige Welthits dicht im Nacken, doch die Anzahl der Hörerstimmen reichte nicht aus, um Queen 2021 vom Thron zu stoßen. ABER...

Wenn sich ein Trend bestätigt, gibt es im Jahr 2023 eine neue Nummer 1

Ein Titel hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter nach vorne geschoben. "Don’t Stop Believin'" von Journey. 2017 auf Platz 24, im letzten Jahr auf Platz 9 und in diesem Jahr Platz 7. Wenn das so weitergeht, dann stehen Journey spätestens im Jahr 2023 an der Spitze der SWR1 Hitparade.

Journey (Foto: Veranstalter -)
Journey bald auf Platz 1 der SWR1 Hitparade?

Die Nummer 2 bleibt die Nummer 2

Hinter "Bohemian Rhapsody" hat sich auch in diesem Jahr, zum mittlerweile dritten Mal, ein älterer Song in neuem Gewand platzieren können: "Sound Of Silence" in der Version von Disturbed. Der Song ist damit der Durchstarter der letzten Jahre: 2016 zum ersten Mal in der Hitparade - damals aus dem Stand auf Platz 6. 2017 stieg der Titel auf Platz 3. Das Original von Simon & Garfunkel hat sich um einen Platz verbessert und landet auf Platz 40 statt 41.

Die Top 10 in Bildern

Die DDR-Band City (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Platz 10: City und "Am Fenster". "Am Fenster" beruht auf einem Gedicht der Schriftstellerin Hildegard Maria Rauchfuß. Den besonderen Pfiff erhält der Song durch den (eigentlichen) City-Bassisten Georgi Gogow, der hier auf der Geige Elemente der Folklore seiner bulgarischen Heimat beisteuert. Wer wollte, konnte "Am Fenster" - namentlich in der damaligen DDR - als Sehnsucht nach Freiheit interpretieren... Bild in Detailansicht öffnen
Platz 8: Bette Midler mit "The Rose" (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Platz 9: Bette Midler mit "The Rose" - Der Name Janis Joplin fällt im gleichnamigen Film kein einziges Mal, aber jeder weiß, dass Bette Midler das tragische Schicksal der Hippie-Ikone nachspielt. Als klassische Doppelbegabung intoniert sie den Titelsong selbst – berührend. Bild in Detailansicht öffnen
Metallica in Stuttgart (Foto: SWR, SWR1 - Foto: Willi Kuper)
Platz 8: Metallica mit "Nothing else matters" - Was machen Vertreter der Schwermetall-Fraktion, wenn sie auch einmal in die Charts wollen? Richtig: sie nehmen eine Rockballade auf. Da dürfen dann auch mal akustische Gitarren und Streicher ran... Bild in Detailansicht öffnen
Platz 5: Deep Purple mit "Child in time" (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Platz 7: Deep Purple mit "Child in time" - Der Song entstand, als Organist Jon Lord über den Song "Bombay Child" der Band It’s A Beautiful Day improvisierte – was Deep Purple prompt Plagiatsvorwürfe einbrachte. Heute singt Ian Gillan den Song nicht mehr live, weil ihm die hohen Töne zu anstrengend sind. Bild in Detailansicht öffnen
Platz 9: Journey - "Don't stop believin'" (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Platz 6: Journey - "Don’t Stop Believin’" - Ende der 70er-Jahre spaltet sich der Hardrock in Amerika in zwei Hauptströme: Auf der einen Seite steht der ruppige Heavy Metal, auf der anderen Seite der sogenannte AOR-Rock, der mit fetten Gitarren, vollgriffigen Keyboards und eingängigen Refrains den Ohren schmeichelt und bald die Arenen füllt. Zu dessen erfolgreichsten Vertretern gehören Journey, die 1981 mit "Escape" das vielleicht beste Album dieses Genres einspielen und mit "Don’t Stop Believin‘" ganze Stadien zum Mitsingen bringen. Bild in Detailansicht öffnen
John Miles (Foto: dpa Bildfunk, picture-alliance / dpa)
Platz 5: John Miles mit "Music" - Im Jahr 1976 war dieser Song ganze 23 Wochen in den deutschen Charts. Musik war seine erste Liebe, so heißt es jedenfalls in seinem Top-Hit. Bild in Detailansicht öffnen
Da wo das Gläserne Hitparadenstudio steht, darf natürlich auch Livemusik nicht fehlen. (Foto: SWR)
Platz 4: Die Anonyme Giddarischde rund um Roman Nagel und Thomas Merz alias Edsel gehören zur SWR1 Hitparade, wie der Wein zur Pfalz. In diesem Jahr sind sie mit ihrem "Palzlied" so weit gekommen, wie nie zuvor, bis auf Platz Vier. Der Titel aus dem Jahr 1997 ist DER Klassiker der Band und wird manchmal sogar im Schulunterricht in der Pfalz gesungen. Bild in Detailansicht öffnen
Led Zeppelin (Foto: (c) Rhino / Warner Music Group)
Platz 3: Led Zeppelin mit "Stairway to Heaven" - Auch wenn das Lied eigentlich "Treppe in den Himmel" heißt, wurde der Band immer wieder vorgeworfen, dass sie satanische Verse im Lied versteckt hatten. Diese sollten nur zu hören sein, wenn man die Platte rückwärts abspielte. Die Band hat diese Ideen immer wieder zurückgewiesen. Bild in Detailansicht öffnen
Platz 2: Disturbed mit "Sound of Silence" (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Platz 2: Disturbed mit "Sound of Silence" - Heavy Metal und Simon & Garfunkel - auf diese Kombi muss man erst mal kommen! Und dann covert die amerikanische Metal-Band auch noch einen Song, der das Thema "Stille" thematisiert. Songschreiber Paul Simon zeigte sich jedenfalls hellauf begeistert. Bild in Detailansicht öffnen
Queen-Sänger Freddy Mercury (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Platz 1: Queen mit "Bohemian Rhapsody" - Hinter diesem Song steckt die Genialität eines großen Musikers: Freddie Mercury. Wie ein Dirigent leitete der Sänger seine Band bei den Aufnahmen zur "Bohemian Rhapsody". Es dauerte mehr als drei Wochen bis der Song fertig war. Der in Sansibar als Farrokh Bulsara geborene Frontman von Queen starb am 24. November 1991 an den Folgen der Immunschwächekrankheit Aids. Bild in Detailansicht öffnen

Höchste Neueinsteiger sind alte Bekannte

Neue Musik hatte es in diesem Jahr besonders schwer. Der höchste Neueinsteiger kommt auf Platz 86, "Living In A Ghost Town" von den Rolling Stones.  Erst auf Platz 162 folgt der nächste: The Weeknd mit "Blinding Lights".

Ein Künstler, ein Titel, dreifach platziert

Dass verschiedene Versionen von einem Titel in den TOP 1000 vertreten sind, kommt immer wieder vor. Peter Maffay hat es in diesem Jahr aber geschafft, mit seinem Titel "Nessaja" dreimal platziert zu sein und jeweils auch als Interpret genannt zu werden. Auf Platz 902 zusammen mit Udo Lindenberg, auf Platz 868 zusammen mit Katie Melua und auf Platz 74 mit der Originalversion.

Die Top 20 im Jahr 2020 im Überblick:

PlatzTitelInterpret
01.Bohemian RhapsodyQueen
02.The sound of silenceDisturbed
03.Stairway to heavenLed Zeppelin
04.MusicJohn Miles
05.Child in timeDeep Purple
06.Nothing else mattersMetallica
07.Don't stop believin'Journey
08.Hotel CaliforniaEagles
09.The RoseBette Midler
10.Am FensterCity
11.Wish you were herePink Floyd
12.Brothers in armsDire Straits
13.Hells bellsAC/DC
14.Loch Lomond (live)Runrig
15.HymnBarclay James Harvest
16.PalzliedDie anonyme Giddarischde
17.BarcelonaFreddie Mercury & Montserrat Caballé
18.Comfortably numbPink Floyd
19.HallelujahLeonard Cohen
20.ThunderstruckAC/DC
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Benjamin Brendebach