Mäuse in Polizeigebäuden

Hantavirus-Erkrankungen in Göppingen

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AUTOR/IN
Katrin Kleinbrahm
Moderatorin Katrin Kleinbrahm aus dem SWR1 Team (Foto: SWR)

In Baden-Württemberg gab es in diesem Jahr 802 gemeldete Hanta-Infektionen. Das liegt daran, dass es auch mehr Rötelmäuse gibt, die das Virus übertragen. Nach SWR-Informationen sind drei Beamte der Bereitschaftspolizei in Göppingen am Hantavirus erkrankt.

Die drei Polizisten kamen mit schweren Nieren- und Lungenproblemen ins Krankenhaus. Noch ist unklar, wie sie sich mit dem Hantavirus infiziert haben, es gibt allerdings einen Verdacht:

Mäuseparadies

Bei der Bereitschaftspolizei in Göppingen soll mindestens ein Gebäude mit dem Virus verseucht sein - im Keller dort wimmelt es vor Mäusen. Teils sind es historische Gebäude mit vielen Winkeln und Ecken, ein Mäuseparadies. Tatsächlich nachgewiesen ist der Zusammenhang derzeit nicht und das zuständige Polizeipräsidium weist auch darauf hin, dass das Gesundheitsamt bei Stichproben keine Hantaviren gefunden hat.

Die Bereitschaftspolizisten in Göppingen sind ziemlich beunruhigt, denn im Keller lagern Teile ihrer Einsatzausrüstung. Falls es dort also wirklich Hantaviren gibt, hängen die mit einiger Wahrscheinlichkeit drin. Im Moment dürfen die Kellerräume nur mit Mundschutz betreten werden.

Ohne Ausrüstung zum Einsatz

Am vergangenen Wochenende waren die Polizisten dann sogar ohne ihre Schlagschutzausrüstung beim Hochrisiko-Fußballspiel Großaspach gegen Mannheim im Einsatz.

So können Sie sich schützen:

Der beste Schutz: Schützen Sie sich vor Rötelmäusen. Das Virus ist im Mäusekot und wird zusammen mit Staub aufgewirbelt und eingeatmet. Zum Beispiel beim Kehren im Schuppen oder bei der Gartenarbeit. Es kann aber auch beim Joggen im Wald passieren.

  • Achten Sie auf Unterschlupfmöglichkeiten für die Mäuse: Lieber keine alten Autoreifen oder Sperrmüll lagern, sagt zum Beispiel der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha.
  • Mundschutz tragen, auch wenn es blöd aussieht oder auch den Boden nassmachen, bevor man im Schuppen herumräumt.

Hier müssen Sie besonders vorsichtig sein im Land

Rötelmäuse ernähren sich von Bucheckern, das heißt, Wälder mit vielen Buchen können riskant sein. Wenn man nun die Prognose des Landesgesundheitsamtes anschaut, kann man grob sagen: In der Mitte Baden-Württembergs ist das Risiko höher - rund um Reutlingen, Tübingen, Böblingen und im Zollernalbkreis. Auch in Stuttgart gibt es einige Fälle und die Vorhersagen deuten noch auf den Neckar-Odenwald-Kreis und die Landkreise Göppingen und Heidenheim hin.