Die Karlsruher Lions nach einem Spiel in der 2. Basketball-Bundesliga.

Wildcard für Tübingen oder Crailsheim?

Basketball: Karlsruhe Lions sportlich aufgestiegen, aber ohne Lizenz für BBL

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Kira Rutkowski

Die Karlsruhe Lions stehen im Finale der 2. Basketball-Bundesliga und sind damit sportlich aufgestiegen. Trotzdem spielen sie in der kommenden Saison nicht in der BBL.

"Es wurde gefeiert, aber nicht zu lange", sagt Danijel Ljubic, sportlicher Leiter der Karlsruhe Lions nach dem Finaleinzug seines Teams. 93:72 haben sie am Donnerstagabend in der Halbfinal-Serie der 2. Basketball-Bundesliga gegen Phoenix Hagen gewonnen und stehen nun im Finale um die ProA-Meisterschaft. Damit feiert das Karlsrudel, wie die Mannschaft auch genannt wird, den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Die Freude sei groß, so etwas passiere ja nicht jeden Tag, meint Ljubic weiter.

PS Karlsruhe Lions schaffen sportliche Qualifikation für BBL

Im Finale treffen die Lions entweder auf Frankfurt. Die Regularien sehen vor, dass beide Finalteilnehmer eigentlich in die Basketball Bundesliga (BBL) aufsteigen. Eigentlich, denn die PS Karlsruhe Lions haben keine Lizenz für die kommende Saison der BBL erhalten.

"Die notwendigen Strukturen für die 1. Liga, um den erforderlichen Mindestetat von 3,5 Millionen Euro für die Teilnahme am Erstliga-Spielbetrieb stemmen zu können, haben wir noch nicht vollständig aufgebaut", sagt Paul Alshut, kaufmännischer Leiter in Karlsruhe nach der Entscheidung Mitte Mai. Das fühle sich "bescheiden" an, beschreibt Danijel Ljubic die Ablehnung des Lizenzantrags. "Man wünscht sich als Sportler, dass man das Erreichte auch annehmen und genießen kann, aber die Vorgaben sind hart". So müssten die Karlsruhe Lions ihren Etat für die BBL mehr als verdoppeln, das sei ein "gewaltiger Schritt".

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Ziel bleibt der Aufstieg in die BBL

Trotz des kurzfristigen Rückschlags wollen die Karlsruher weiter hart an der Entwicklung der Strukturen arbeiten, sagt Danijel Ljubic. Die durch die Finalteilnahme entstandene Euphorie solle genutzt werden, um weiter auf Sponsoren zuzugehen, sagt er gegenüber SWR Sport.

Da so wohl aber nur ein Team in die BBL aufsteigt, könnte es eine Wildcard geben, damit die BBL auf 18 Mannschaften kommt. Darum könnten sich die Absteiger Tigers Tübingen und Hakro Merlins Crailsheim bewerben.

Spielen Absteiger trotzdem weiter in der BBL?

Auf SWR-Nachfrage teilten die Tigers Tübingen, die als Tabellenletzter der BBL abgestiegen sind, allerdings schon mit, dass das Wildcard-Verfahren "kein Thema" für sie sein wird. Die Kosten von 700.000 Euro seien einfach zu viel Geld, das dann im Etat für die kommende Spielzeit fehlen würde. Die Tigers befürchten, dass das Wildcard-Verfahren für sie nur einen "verzögerten Abstieg" darstellen würde.

Ebenso verhalten äußerten sich die Hakro Merlins Crailsheim. Als Tabellenvorletzter sind sie sportlich ebenfalls abgestiegen. "Wir planen, Stand jetzt, mit der 2. Liga", heißt es von einem Sprecher gegenüber SWR Sport. Es sei noch niemand von der BBL auf sie zugekommen. Zudem könnten die 700.000 Euro auch nicht einfach aus dem laufenden Etat aufgebracht werden. Das müsste gegebenenfalls mit den Partnern geprüft werden.

Finale der Lions am 31. Mai und 2. Juni

Für Crailsheim und Tübingen ist die Saison - zumindest sportlich - schon beendet. Ganz anders bei den PS Karlsruhe Lions. Sie wollen trotz fehlender BBL-Lizenz im Finale alles geben, den Weg zur Meisterschaft bis zum Ende gehen und nicht bereits auf der Zielgerade aufhören.

"Die Jungs werden um jeden Ball kämpfen", verspricht Danijel Ljubic. Das Finale wird als Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das Hinspiel findet am 31. Mai in Karlsruhe statt. Das Rückspiel am 2. Juni in Frankfurt oder Trier. Sollten die Karlsruher wirklich die Meisterschaft gewinnen, wird die Feier dann wahrscheinlich länger dauern als die am Donnerstagabend nach dem Finaleinzug.

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Kira Rutkowski

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