Momentan sieht es nach einem Dreikampf aus im Tabellenkeller der 2. Bundesliga. Der SSV Ulm steht mit 14 Zählern auf dem Relegationsplatz, dicht gefolgt von Braunschweig mit ebenfalls 14 Zählern. Auf dem letzten Platz stehen mit 11 Punkten jene Regensburger, die nun im Donaustadion gastieren. Ein Duell mit Endpspielcharakter, würden manche sagen.
Natürlich ist es jetzt erst der 19. Spieltag in Liga 2, da ist es eigentlich noch zu früh, um von einem Endspiel zu sprechen, werden wiederum viele andere Fußballfans sagen. Trotzdem stecken die Ulmer mitten im Abstiegskampf. Fünf Zähler Abstand sind es vor dem Spieltag auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Es müssen dringend Punkte her.
Für die Ulmer gilt es, mindestens mal den 16. Tabellenplatz zu verteidigen. Verlieren die Spatzen, könnte Regensburg mit ihnen gleichziehen. Manche Fußballfans sagen deshalb auch: Verlieren ist in diesem Spiel "verboten".
SSV-Trainer Wörle: "Wir müssen und werden brennen"
Für Ulms Trainer Thomas Wörle ist klar: Das Spiel ist "unfassbar wichtig, das ist keine Frage", von einem Endspiel möchte er aber nicht sprechen. Dafür sei es rechnerisch noch zu früh in der Saison. Dennoch: "Es geht zwar nicht um alles, aber es geht um sehr viel", so Wörle vor dem Spiel. Er erwarte am Sonntag ein sehr leidenschaftliches Kampfspiel.
Ich erwarte keinen fußballerischen Leckerbissen.
Der Kampf werde sehr ausgeprägt sein, betont der Übungsleiter. Schönen Fußball erwarte er dagegen nicht. Man müsse da auch mal den Blickwinkel von Regensburg einnehmen. "Das ist sicherlich ein Spiel für sie, das sie auf keinen Fall verlieren dürfen", so Wörle. Es werde sehr intensiv, aber: "Wir spielen zuhause, wir wissen, um was es geht und wir müssen und werden brennen", schwört der Trainer seine Mannschaft ein.
Die Ulmer Spatzen haben Geschichte geschrieben: Innerhalb von zwei Jahren ist der SSV Ulm 1846 Fußball von der Regionalliga in die 2. Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Wie hat der sportliche Erfolg das Leben in der Stadt Ulm verändert? Diese Frage hat sich SWR-Reporterin Leonie Maderstein gestellt und mit den Menschen vor Ort gesprochen:
Den letzten Ulmer Sieg in der 2. Bundesliga gab es im vergangenen September. In den letzten elf Partien konnten die Spatzen keinen Dreier einfahren. Oft gingen die Spiele dabei knapp verloren. Seine Mannschaft habe aber fast gegen jeden Gegner phasenweise auf Augenhöhe agieren können, weiß Thomas Wörle. "Es sind diese viel besagten Kleinigkeiten. Wir müssen Dinge mit der letzten Konsequenz, der letzten Raffinesse zu Ende bringen. Das hat sicher auch mit Erfahrung auf diesem Niveau zu tun", so der 42-Jährige.
Die nächste Chance dazu bekommen die Spatzen also am Sonntag. Das Spiel gegen Regensburg ist in der Ulmer Stadt absolutes Gesprächsthema. Da hört man auch so manchen Fan sagen: "Wenn nicht jetzt, gegen den Letzten gewinnen, wann dann?" Fest steht: Es wird ein unglaublich wichtiges Spiel, wenn die Ulmer das nicht gewinnen, wird es mit dem direkten Klassenerhalt immer schwieriger.