Junior Adamu nach seinem ersten Pflichtspieltor für den SC Freiburg

Fußball | Bundesliga

Premieren und Freudentränen: Freiburgs Adamu und Röhl machen Lust auf mehr

Stand
Autor/in
Nicole Schmitt
Interview
Daniel Günther

Durch den 5:0-Sieg gegen Backa Topola hat der SC Freiburg in der Europa League beste Chancen aufs Weiterkommen. Besonders groß war der Jubel bei Merlin Röhl und Junior Adamu, die erstmals für den Sport-Club trafen.

Leichtfüßig tänzelte Junior Adamu nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 4:0 in Richtung der Freiburger Fans. Mit dem "Griddy" - einem Jubel, der in den USA durch Football-Stars wie Justin Jefferson oder Ja'Marr Chase berühmt gemacht wurde - feierte der Österreicher sein Premierentor für den Sport-Club. Die Erleichterung war dem jungen Stürmer deutlich anzusehen.

Nach einer langen Leidenszeit scheint der Knoten beim 22-Jährigen endlich geplatzt zu sein. "Nach dem Tor musste ich kurz etwas weinen, weil es richtig schön war für mich, dass ich endlich mal angekommen bin und heute mein erstes Tor geschossen habe", sagte Adamu direkt nach Spielende. Der Angreifer kam aus dem Strahlen nach dem 5:0-Sieg der Freiburger gegen Backa Topola gar nicht mehr heraus.

Junior Adamu: "Es geht bergauf"

Auch Trainer Christian Streich wusste, wie wichtig dieses Tor für den österreichischen Nationalspieler war. "Alle haben sich für ihn gefreut, er ist ja so ein Sonnenschein und das hat ihn sicherlich auch belastet", sagte der SC-Coach über den 22-Jährigen, der wegen einer Reizung der Patellaspitze die Vorbereitung verpasst hatte und sich erst im Laufe der Hinrunde fit meldete. "Es war eine harte Zeit", sagte Adamu gegenüber SWR Sport. Umso schöner sei es jetzt, dass es mit seinem ersten Treffer endlich geklappt hat. "Und ich kann noch mehr", versprach der von RB Salzburg gekommende Angreifer, "ich hoffe, dass ich das die nächsten Spiele zeigen kann. Es geht bergauf."

Torschütze Röhl: "Bin variabel einsetzbar"

Beim höchsten Sieg der Vereinsgeschichte auf internationaler Ebene machte aber noch ein weiterer Freiburger Youngster auf sich aufmerksam: Merlin Röhl brachte die Breisgauer durch seinen Führungstreffer in der ersten Hälfte auf die Siegerstraße und strahlte auch sonst viel Präsenz und Torgefahr aus.

Röhl, der im Mittelfeld von Streich schon so ziemlich überall eingesetzt wurde, durfte gegen Backa Topola vorne rechts von Beginn an ran. Auf die Frage, ob er sich in dieser offensiven Rolle besonders wohlfühle, antworte der U21-Nationalspieler entspannt: "Ja, das macht den Anschein nach den letzten Spielen, aber ich bin variabel einsetzbar". Für den 21-Jährigen, der vor einem Jahr aus Ingolstadt nach Freiburg kam, sei es ganz wichtig, "auf diesem Niveau viel auf dem Platz zu stehen". Ob das dann "vorne oder im Zentrum" ist, sei ihm egal. "Ich versuche da einfach, jede Minute wertzuschätzen und auszukosten."

SC-Trainer Streich warnt: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen"

Freiburgs Trainer lobte nach der Partie die positive Entwicklung seiner jungen Spieler. "Wir sind alle sehr glücklich darüber, dass sie jetzt mehr Einsatzzeiten kriegen, weil sie gesund sind und dass sie gute Leistungen zeigen", sagte Streich, warnte aber auch: "Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Kirche im Dorf lassen, dass sie in Ruhe arbeiten können und dass wir ihnen nicht irgendwelche Überschriften geben, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht wären". Sie bräuchten jetzt "Ruhe und einen freien Kopf, damit sie nicht verrückt werden."

Einen kühlen Kopf trotz der großen Emotionen nach ihren Premierentoren wollen Röhl und Adamu am liebsten schon am Sonntag (19:30 Uhr) beweisen. Dann müssen die Breisgauer in der Bundesliga bei RB Leipzig gegen einen "guten Gegner" ran. "Es wird nicht einfach", sagt Adamu, "aber wir werden gut trainieren und schauen, dass wir uns auf das Spiel fokussieren und auch da Gas geben". Vielleicht präsentiert Adamu den Fans dann auch wieder seine Version des "Griddy".

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Nicole Schmitt
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Daniel Günther