Freiburg Fans bei der Europa League - 20232024 - SC Freiburg vs. West Ham (Foto: IMAGO, IMAGO Bildnummer: 1035206396)

Fußball | Bundesliga

SC Freiburg: Rekorde und neue Herausforderungen

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Anna Klär

Im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung präsentierte der SC Freiburg am Mittwochabend Rekordzahlen. Der einst kleine Club aus dem Südwesten ist plötzlich gar nicht mehr so klein. Eine Entwicklung, auf die die Freiburger nun reagieren müssen.

Hinter den Freiburgern liegen zwei turbulente Jahre. Zum zweiten Mal in Folge spielen die Breisgauer in der Europa League, treffen dort auf Teams wie Juventus Turin und West Ham United. In der Saison 2021/2022 stand das Team von Christian Streich zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte im Pokalfinale, in der vergangenen Spielzeit schafften es Freiburg immerhin bis ins Halbfinale. Diese Erfolge sorgen für "die besten Ergebnisse, die der SC jemals erzielen konnte", erklärte Finanzvorstand Oliver Leki. Ein Jahresüberschuss von 16,1 Millionen Euro (Vorjahr 2 Millionen) und ein neuer Mitgliederrekord: 63.000 Menschen sind nun Teil des Sport-Clubs, damit hat der SC seine Mitgliederzahl fast verdoppelt.

Zwischen Kommerz und Heimatgefühl

Ein enormes Wachstum, aber auch eines, das den Verein vor neue Aufgaben stellt. "Wir müssen an unseren Grundüberzeugungen festhalten, wir brauchen weiterhin Klarheit in unserem eigenen Kompass", mahnte Oliver Leki, "das wird eine der großen Herausforderungen sein". Der SC Freiburg sei Teil des Profifußballs, in dem kommerzielle Aspekte eine große Rolle spielen würden. Dem könne sich auch der SC nicht entziehen, so Leki. "Und trotzdem ist der Sport-Club auch emotionale Heimat für viele Menschen. Und das gilt es zu bewahren", erklärte der 49-Jährige. Dieser Balanceakt biete Konfliktpotential, dem sich der SC Freiburg nun stellen müsse. "Das wird uns in den nächsten Jahren enorm beschäftigen, diesen Spagat hinzubekommen."

Hohe Erwartungen an den Sport-Club

Auch die gesteigerte Erwartungshaltung an die sportliche Leistung sei eine neue Herausforderung. "Wir haben 63.000 Mitglieder, da werden sehr unterschiedliche Sichtweisen und Erwartungen an uns herangetragen", sagte Oliver Leki im SWR-Interview. Natürlich sei es normal, dass aufgrund des Erfolges nun neue Ansprüche entstünden, "dann wird man ein Stück weit auch gierig nach dem Erfolg", so Leki. Man müsse sich aber auch im Klaren darüber sein, dass diese sportliche Steigerung nicht Jahr für Jahr so weitergehen werde. Wichtig sei vielmehr, sich auf dem aktuellen Niveau zu stabilisieren und sich dort auch emotional zu finden. "So eine rasante Veränderung, das macht mit uns allen was", resümierte der Finanzvorstand.

Sorgen, dass der Verein mit den neuen Umständen nicht gut umgehen könnte, macht er sich aber nicht: "Wir sind ein sehr gut aufgestellter Club. Wir können das gut steuern, wir können das gut einordnen."

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Anna Klär