Kiliann Sildillia spielt mit dem SC Freiburg gegen den FC Augsburg (Foto: IMAGO, 1013711735)

Fußball | Bundesliga

Freiburgs Kiliann Sildillia spielt sich in den Fokus

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Johannes Kienzler

Kiliann Sildillia zählt zu den Gewinnern der Saisonvorbereitung beim SC Freiburg. Gegen Augsburg zeigte der 20-jährige, dass er eine Option für die Startelf ist. Auf ungewohnter Position.

Die Jugendakademie des FC Metz hat schon so einige bekannte Fußballprofis hervorgebracht. Sadio Mané, den neuen Star des FC Bayern München etwa oder Moussa Niakhaté, der in diesem Sommer den Sprung vom FSV Mainz 05 in die Premier League zu Nottingham Forest geschafft hat. Selbst Franck Ribery, neunmaliger deutscher Meister mit den Bayern, trug bis 2005 das Trikot des traditionsreichen französischen Vereins.

Auch Kiliann Sildillia, Freiburgs Entdeckung auf der Rechtsverteidigerposition, hat die Fußballschule des FC Metz durchlaufen. Als Achtjähriger wurde er Teil des Clubs und spielte von da an in sämtlichen Jugendmannschaften des Vereins. Für den Durchbruch in der Profimannschaft von Metz, die in dieser Zeit zwischen der ersten und dritten französischen Liga pendelte, hat es allerdings nicht gereicht. Stattdessen zog es ihn im Sommer 2020 ins 250 Kilometer entfernte Freiburg.

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Schritt für Schritt: Regionalliga Südwest bis Bundesliga

In der zweiten Mannschaft des Sport-Clubs in der Regionalliga Südwest waren die Attribute des spielstarken Innenverteidigers gefragt. Schon in seiner ersten Saison im Breisgau kam Kiliann Sildillia auf 36 Startelfeinsätze. Aufgrund seines klugen Defensivspiels und seinen offensiven Qualitäten (sieben Tore) war der damals 18-Jährige maßgeblich am Aufstieg des SC Freiburg II in die 3. Liga beteiligt. Seine guten Leistungen blieben auch den Verantwortlichen im Profibereich, rund um Trainer Christian Streich, nicht verborgen.

Kiliann Sildillia zeigte in der zweiten Mannschaft des SC Freiburg früh sein Können.  (Foto: IMAGO, Manuel Geisser)
Kiliann Sildillia zeigte in der zweiten Mannschaft des SC Freiburg früh sein Können.

Gleich neun Mal durfte der 1,86 Meter große Rechtsfuß in der vergangenen Saison in der Bundesliga und im DFB-Pokal Einsatzminuten bei den Profis sammeln, inklusive seines Startelfdebüts gegen RB Leipzig. Sildillia absolvierte seine ersten Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse unaufgeregt und solide. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass der Jungprofi zuvor lediglich in der fünften französischen Liga und der Regionalliga Südwest gespielt hatte.

Andererseits misst sich der Youngster aus dem Nordosten Frankreichs schon seit fünf Jahren in den französischen Juniorennationalteams mit der internationalen Nachwuchselite. Erfahrungen, die sein Selbstbewusstsein zweifelsohne gestärkt haben.

Belohnung für eine starke Saisonvorbereitung

Die ersten Profieinsätze sind keine Garantie für mehr. Alltägliche harte Arbeit gehört bei Christian Streich dazu, um sich langfristig im Bundesligakader des Sportclubs zu etablieren. Kiliann Sildillia zeigt, dass ihm das durchaus bewusst ist. In der Saisonvorbereitung, in welcher der gelernte Innenverteidiger erstmals auf die Rechtsverteidigerposition umgeschult worden war, feilte er hart an seinem Defensiv- wie auch an seinem Offensivspiel. Beim 1:0-Testspielsieg gegen den französischen Erstligisten Stade Rennes überzeugte Sildillia dann mit einer routinierten Abwehrleistung und einigen vielversprechenden Vorstößen.

Christian Streich (Bildmitte) schätzt die Qualitäten seines Schützlings Kiliann Sildillia (links im Bild) (Foto: IMAGO, IMAGO / Sven Simon)
Christian Streich (Bildmitte) schätzt die Qualitäten seines Schützlings Kiliann Sildillia (links im Bild)

Seine Schnelligkeit und Physis kommen dem Freiburger Newcomer zugute. Trainer Christian Streich findet gegenüber dem Kicker lobende Worte für seinen Schützling, betont aber zugleich das noch vorhandene Entwicklungspotential. "Er macht es ordentlich im Training, relativ unaufgeregt und präsent.“, so der 57-Jährige. „Seine Aggressivität und Kopfballstärke muss er auf dem Platz einbringen". Baustellen sieht Streich hingegen noch beim Coaching der Mitspieler, bei Flugbällen oder bei der Qualität seiner Flanken.

Erster Bundesliga-Scorerpunkt. Nur ein Anfang.

Wie wichtig gute Flanken von Kiliann Sildillia für das Spiel des SC Freiburg sein können, zeigte sich beim Auswärtssieg in Augsburg kurz nach Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit. Der Jungprofi setzte sich an der rechten Außenbahn stark gegen zwei Gegenspieler durch und flankte anschließend präzise auf den Kopf von Michael Gregoritsch, der den Ball zum wichtigen 1:0 für Freiburg einnickte. Für Sildillia war es der erste Scorerpunkt in seiner jungen Bundesligakarriere.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass noch viele weitere hinzukommen. Schließlich hat der neue Rechtsverteidiger in seiner aktuellen Form gute Chancen, weitere Einsatzminuten im Freiburger Trikot zu sammeln. In Metz werden sie seine Entwicklung hingegen mit einer Träne im Auge verfolgen. Der in diesem Sommer abgestiegene Zweitligist könnte selbst ausgebildete Talente wie Kiliann Sildillia bestens gebrauchen.

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Johannes Kienzler

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