Nationalspielerin Jule Brand

Olympia-Ticket soll her

Nach dem WM-Debakel ist vor der Nations League

Stand
AUTOR/IN
Julian Klödy

In Dänemark beginnt für die DFB-Frauen der steinige Weg zum Olympia-Ticket. Ohne die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, aber mit Akteurinnen aus dem Südwesten.

Das frühe WM-Aus schmerzt noch, doch der Blick richtet sich nach vorne. "Ich spüre, dass die Spielerinnen hochmotiviert sind und einiges wettmachen wollen", sagte der sportliche Leiter der Nationalmannschaft, Joti Chatzialexiou vor dem Spiel im dänischen Viborg (Freitag, 18 Uhr). Es gehe nun in erster Linie darum, eine gute Ausgangsposition für das nächste große Turnier zu schaffen. Konkret bedeutet das: Olympia 2024.

Dafür muss die Mannschaft allerdings eines der beiden europäischen Tickets lösen, und das ist voraussichtlich gleichbedeutend mit dem Erreichen des Nation-League-Endspiels. Auch wenn das zurückliegende Turnier laut Chatzialexiou noch nicht abschließend analysiert sei, um den WM-Rucksack ablegen zu können, warten nun die Gruppengegner Dänemark, Island und Wales auf die Vize-Europameisterinnen.

Giulia Gwinns Rückkehr als Lichtblick

Der Kader für die Nations League besteht weitestgehend aus dem gleichen Personal wie bei der Weltmeisterschaft. Ein Lichtblick ist die Rückkehr von Giulia Gwinn aus Ailingen (Bodenseekreis). Sie hatte nach ihrem zweiten Kreuzbandriss in zwei Jahren die WM verpasst und freut sich mit ihren Mitspielerinnen auf die anstehenden Herausforderungen im Dress der Nationalmannschaft. "Alle haben Lust auf die neuen Aufgaben. Als Sportlerin ist es immer schön, nach so einem Negativerlebnis die Chance zu haben, es umzumünzen", sagt die 24-jährige Außenverteidigerin. Mit Blick auf das Spiel gegen Dänemark warnte sie besonders vor Pernille Harder. Die Starstürmerin spielt seit diesem Sommer zusammen mit Gwinn bei Bayern München.

Wenn es um offensive Qualität geht, müssen sich aber auch die DFB-Frauen nicht verstecken. Die gebürtige Germersheimerin Jule Brand gilt als Ausnahmetalent und wurde ihrem Ruf bei der WM in Australien und Neuseeland gerecht. Mit der EM 2022 und der WM 2023 hat die erst 20-jährige bereits zwei große Turniere mit der A-Nationalmannschaft bestritten. Über die TSG Hoffenheim ging es für Brand im Sommer 2022 nach Wolfsburg. Mit den Wölfinnen gewann sie in diesem Jahr außerdem den DFB-Pokal und stand im UEFA-Champions League Finale. Sie bringt also in ihrem jungen Alter einiges an Erfahrung mit.

Janina Minge vom SC Freiburg dabei

Vom SC Freiburg verstärkt die 24-jährige Janina Minge den Nations-League-Kader. Zum ersten Spieltag der Frauen-Bundesliga traf die Lindauerin gleich in der siebten Minute gegen den Bayern München. Zur WM 2023 hat sie Martin Voss-Tecklenburg als Ersatzspielerin in den Kader berufen. In Australien blieb sie zwar ohne Einsatz, musste die tränenreiche Blamage in Down Under allerdings hautnah miterleben.

Jetzt ist es aber Zeit für einen Neustart. Der muss allerdings ohne die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gelingen. Für sie übernimmt interimsweise ihre Co-Trainerin Britta Carlson. Die 45-Jährige stellte allerdings klar, dass sie keinerlei Ambitionen auf den Cheftrainerinnenposten habe. Unklar bleibt indes, wie es mit dem Trainerteam weitergeht. "Wir haben eine Fürsorgepflicht, und die ist, dass Martina in der Zwischenzeit gesund wird. Alles andere folgt danach", so Chatzialexiou.

Trotz der widrigen Umstände gilt es in der Nations-League-Premiere heute Abend für die deutschen Frauen zu liefern. "Es wird wichtig sein, unsere Tugenden auf den Platz zu bringen und uns ein gutes Gefühl zu holen", sagt Giulia Gwinn. Die Erinnerung an die EM im vergangenen Jahr in England sollte dabei Mut machen. Damals schlugen sie die Däninnen mit einem furiosen 4:0.

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