Marlon Ritter vom FCK (Foto: IMAGO, Imago Images / HMB-Media)

Fußball | 2. Bundesliga

Ein Mann geht voran: Marlon Ritter als FCK-Anführer

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INTERVIEW
Marius Müller
AUTOR/IN
Michi Glang

Als Jean Zimmer zuletzt zwei Mal auf der Bank saß, führte Marlon Ritter den FCK als Kapitän aufs Feld. Und der Mittelfeldspieler lieferte mit der Binde am Arm ab. Mit SWR Sport sprach er über eine "große Ehre".

Es lief die 47. Minute im Pokalspiel des FCK bei Hertha BSC, als sich Marlon Ritter den Ball schnappte, über die linke Seite wuchtig durchsetzte und den dritten Treffer nur um Haaresbreite verpasste.

Kein Tor, aber doch ein Sinnbild: Marlon Ritter geht voran beim FCK. Das hat er auch schon gemacht, als die Roten Teufel in der sportlichen Krise steckten. In den letzten beiden Spielen aber agierte der Mittelfeldmann noch einmal mit einer anderen Wucht.

FCK: Ritter liefert ab

"Es ist ein unglaublich schönes Gefühl und eine große Ehre, wenn man für so einen großen Verein als Kapitän auflaufen darf. Aber das verändert jetzt nicht mein Spiel. So viel denke ich da nicht dran", sagte Ritter im Gespräch mit SWR Sport.

Und dennoch: Sowohl beim 3:1 in Berlin als auch beim 4:1 gegen den FC Schalke 04 lieferte Ritter eine starke Partie ab, legte jeweils einen Treffer auf. Der 29-Jährige kann mit seiner Art Fußball zu spielen, ein Team mitreißen.

Dazu muss es - wie in Berlin - nicht zwingend ein Tor sein. Voller Einsatz in jedem Zweikampf, Laufbereitschaft, hitzige Diskussionen mit Schiedsrichter und Gegenspielern: Auch diese Dinge können Mitspieler anstacheln und mitreißen. Mit der Binde am Arm hat Ritter hier einen weiteren Vorteil. "Ich kann vielleicht noch ein bisschen mehr zum Schiedsrichter sagen, das ist ganz gut", sagte er schmunzelnd.

Grammozis: Ritter könnte "eine Stufe höher spielen"

Ritter steht dank seiner Auftritte bei Dimitrios Grammozis hoch im Kurs. "Ich habe von Marlon eine sehr, sehr hohe Meinung. Nicht nur ich, sondern alle im Verein und in der Mannschaft. Aufgrund der Qualität, die er mitbringt, könnte er meiner Meinung nach auch eine Stufe höher spielen. Wir sind froh, dass wir ihn bei uns haben", sagte der Trainer vor dem Spiel bei der SV Elversberg.

Dabei beeindrucken Grammozis vor allem die Führungsqualitäten von Ritter: "Was mir bei dem Jungen besonders gefällt, ist, dass er sich nicht nur auf seine Technik und seine spielerische Qualität verlässt, sondern dass er sich auch in den Dienst der Mannschaft stellt."

Ritter bereit für Elversberg

Für das Gastspiel im Saarland und die darauffolgenden Aufgaben im Abstiegskampf setzt Grammozis weiter auf einen starken Marlon Ritter - und auf eine weiter gute Mannschaftsleistung: "Ich hoffe, dass diese Form weiter anhält. Aber es ist nicht nur Marlon. Es ist das ganze Team, dass es aktuell gut macht."

Für Zufriedenheit nach der bislang so erfolgreichen FCK-Woche sieht der Trainer derweil keinen Grund. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, alles schönzureden. Wir haben mit Elversberg ein Spiel vor uns, das uns herausfordern und uns alles abverlangen wird", sagte Grammozis. Gut, dass er dabei auf Anführer Ritter setzen kann. Den 29-Jährigen plagten zuletzt muskuläre Probleme, einem Einsatz steht aber wohl nichts im Wege. Dann kann Ritter auch in Elversberg vorangehen.

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