Der 75-jährige Horst Blankenburg in Heidenheim (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Fußball | 2. Bundesliga

Horst Blankenburg: Nach über 40 Jahren zum Ursprung einer Weltkarriere

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Carmen Ruthardt
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Johann Schicklinski

Horst Blankenburg war in den 1970er Jahren ein Weltklasse-Fußballer. Seine Wurzeln liegen in Heidenheim. Nun kehrte der 75-Jährige zurück in die Heimat – ein Wiedersehen nach über 40 Jahren.

Horst Blankenburg ist Heidenheims erfolgreichster Fußballer aller Zeiten. 1966 verließ er das Städtchen an der Brenz, um über Nürnberg, Wien und 1860 München bei Ajax Amsterdam zu landen – damals das Nonplusultra im Weltfußball.

Mit Johan Cruyff den Landesmeisterpokal gewonnen

Blankenburg war zu seiner Zeit einer der besten Kicker Europas und spielte bei den Niederländern mit Koryphäen wie Johan Cruyff, Johan Neeskens oder Ruud Krol in einem Team. Von 1971 bis 1973 holte Ajax unter anderem dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister. In den Niederlanden war Blankenburg so populär, dass sogar eine Brücke nach ihm benannt wurde. Später wechselte der Defensivspieler noch zum Hamburger SV und gewann mit den Hanseaten zwei Mal den DFB-Pokal sowie 1977 den Europapokal der Pokalsieger.

Horst Blankenburg (vorne) war zu seiner Zeit einer der besten Kicker Europas und spielte bei Ajax mit Koryphäen wie Johan Cruyff in einem Team (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Horst Blankenburg (vorne) war zu seiner Zeit einer der besten Kicker Europas und spielte bei Ajax mit Koryphäen wie Johan Cruyff in einem Team

Seine ersten fußballerischen Erfahrungen sammelte Blankenburg indes beim VfL Heidenheim. Dort verbrachte er seine komplette Jugendzeit, bevor ihn Kult-Trainer Max Merkel nach Nürnberg lockte. Heute lebt der 75-Jährige in Spanien und beobachtet mit Freude, was sich in seiner Geburtsstadt fußballerisch entwickelt. Auf Einladung des 1. FC Heidenheim kehrte er nun zurück und besuchte die alte Heimat.

Horst Blankenburg: "Es ist alles möglich dieses Jahr"

Dass er dem FCH im Aufstiegsrennen der 2. Liga die Daumen drückt, ist Ehrensache. "Es ist alles möglich dieses Jahr. Durch ihre Heimstärke machen sie vieles richtig und ich würde mich freuen, wenn sie’s packen", so der 75-Jährige gegenüber SWR Sport.

Die kleinsten Bundesliga-Städte

Die Kickers Offenbach beheimaten die zehntkleinste Stadt in der Bundesliga-Geschichte (Foto: IMAGO,  Rust)
Platz zehn: Auf insgesamt sieben Spielzeiten brachten es die Offenbacher Kickers in ihrer Vereinsgeschichte. In den 70ern spielten die Hessen von 1970 bis 1976 durchgehend erstklassig - unter anderem unter Trainer Otto Rehhagel. Der größte Erfolg der Stadt mit rund 131.000 Einwohnern gelang im Jahr 1970 mit dem Sieg im DFB-Pokal. Bild in Detailansicht öffnen
Die Spieler von Greuther Fürth müssen sich erneut nach nur einem Jahr Bundesliga wieder aus der Erstklassigkeit verabschieden. (Foto: IMAGO, Bernd Müller)
Platz neun: Die Bundeligahistorie von Greuther Fürth ist bisher wenig erfolgreich gewesen. Zwei Mal hat der Club es ins Oberhaus geschafft (in den Spielzeiten 2012/13 und 2021/22) und musste nach nur einer Saison die Liga als Schlusslicht wieder verlassen. Mit knapp 130.000 Einwohnern sind die Franken auf Platz neun der kleinsten Bundesligastädte. (v.l. Christopher Nöthe, Lasse Sobiech, Gerald Asamoah, Stefan Fürstner, Edgar Prib) Bild in Detailansicht öffnen
Jubelnde SSV Ulm Spieler nach einem 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg (Foto: IMAGO, Pressefoto Baumann)
Platz acht: Ein Jahr lang durften die Fans des SSV Ulm um die Jahrtausendwende gemeinsam mit ihrer Mannschaft Erstliga-Fußball genießen. Unter Trainer Martin Andermatt hat es jedoch für nicht mehr als Platz 16 in der Tabelle gereicht - damals noch ein direkter Abstiegsplatz. Dieses Jahr können die Ulmer erstmals seit über 20 Jahren den Aufstieg in die Dritte Liga klarmachen. Die 127.000 Menschen, die in Ulm leben, dürfte das freuen. Bild in Detailansicht öffnen
Wolfsburger Ivica Olic beim Jubel nach seinem Tor zum 2:1 gegen den VfB Stuttgart (Foto: IMAGO, Sven Simon)
Platz sieben: Seitdem der VfL Wolfsburg 1997 in die Bundesliga aufgestiegen ist, sind die Niedersachsen auch nicht mehr abgestiegen. Die Bilanz fällt positiv aus für die Stadt mit 124.000 Einwohnern: Meister von 2009 unter Trainer Felix Magath und der Sieg im DFB-Pokal 2015. Bild in Detailansicht öffnen
Otto Rehhagel hält die Meisterschalt in die Luft. 1998 (Foto: IMAGO, Stockhoff)
Platz sechs: Kleine Stadt, große Emotionen: Gründungsmitglied der Bundesliga, dann durchgehend in der Eliteklasse bis zum Abstieg 1996. Nach dem direkten Wiederaufstieg wird der FCK ein Jahr später sensationell Deutscher Meister. Der 1. FC Kaiserslautern hat sich in diesem Jahr nicht nur in die Herzen der 99.000 Lauterer gespielt, sondern auch in die aller, die den Fußball lieben. Bild in Detailansicht öffnen
Jiayi Shao (Cottbus, re.) gegen Thorben Marx (Bielefeld) Fußball  (Foto: IMAGO, Camera 4)
Platz fünf: Sechs Spielzeiten war Energie Cottbus Bundesligist. Jeweils für drei Jahre konnte man sich im Oberhaus halten (2000-2003 und 2006-2009). Für mehr als Platz 14 reichte es aber nie. Aktuell spielt die Stadt mit etwa 98.000 Bewohnern in der Regionalliga Nord-Ost. Bild in Detailansicht öffnen
Borussia Neunkirchen betritt den Platz vor einem Bundesligaspiel (Foto: IMAGO, WEREK)
Platz vier: Einige Jahrzehnte sind vergangen, seit die Borussia aus Neunkirchen die Stadt mit 46.000 Einwohnern mit Erstliga-Fußball verzückt hat. Der erste Aufstieg gelang den Borussen 1964 und unter Trainer Horst Buhtz reichte es für zwei Spielzeiten im Oberhaus, ehe der Verein wieder abstieg. 1967 stieg man zum letzten Mal in die Bundelsiga auf und musste schon nach einer Spielzeit wieder runter. Bild in Detailansicht öffnen
Freistoßmauer FC 08 Homburg mit Andreas Keim (li.), Thomas Stickroth (2.v.li.), Thomas Dooley (4.v.li.), Andreas Hentrich (2.v.re.), Roman Geschlecht (re.) (Foto: IMAGO, WEREK)
Platz drei: 1986 gelang dem FC 08 Homburg erstmals der Aufstieg in die Bundesliga. Die drittkleinste Bundesliga-Stadt mit 42.000 Einwohnern konnte sich immerhin drei Jahre lang dort halten. Bild in Detailansicht öffnen
Torwart Timo Hildebrand (Hoffenheim) jubelt Fußball 1. BL Herren Saison 20082009,  (Foto: IMAGO, MIS)
Platz zwei: Seit dem Aufstieg 2008 mit Trainer Ralf Rangnick ist die TSG Hoffenheim ersktlassig. Nach Platz drei in der Saison 2017/18 gab es für den selbsternannten "Dorfclub" aus der 3.300-Seelen-Gemeinde Hoffenheim, die allerdings zur 36.000 Einwohner zählenden Stadt Sinsheim gehört, gar den Auftritt auf internationalem Parkett. Bild in Detailansicht öffnen
Torschütze André Breitenreiter (Haching) jubelt, rechts Strehmel Fußball 1. BL Herren Saison 20002001 (Foto: IMAGO, Ulmer)
Platz eins: Nur 25.000 Einwohner und doch so erfolgreich - die kleinste Stadt der Bundesliga-Geschichte ist die Stadt um die SpVgg Unterhaching. Von 1999 bis 2001 spielten die Bayern in der Bundesliga. In der Aufstiegssaison gelang dann sogar unter Trainer Lorenz-Günther Köstner Platz zehn. In der darauffolgenden Sasion konnte man sich im Oberhaus nicht mehr halten und stieg in die zweite Liga ab. Heute spielt Unterhaching in der Regionalliga. Bild in Detailansicht öffnen
Mit knapp 49.000 Einwohnern ist nun die Stadt Heidenheim Mitglied dieser illustren Runde. Der FCH steigt in die Bundesliga auf und reiht sich auf Rang fünf ein. (Foto: IMAGO, Imago Images / Eibner)
Mit knapp 49.000 Einwohnern ist nun die Stadt Heidenheim Mitglied dieser illustren Runde. Der FCH steigt in die Bundesliga auf und reiht sich auf Rang fünf ein. Bild in Detailansicht öffnen

Frank Schmidt: "Der größte Spieler, der je aus Heidenheim kam"

Beim aktuellen Tabellenzweiten freut man sich jedenfalls über den prominenten Besuch. "Ich weiß nicht, ob meine Spieler Horst Blankenburg noch kennen. Aber er ist der größte Spieler, der aus Heidenheim kommt, denke ich. Wenn man das mal nachliest, wo er gespielt hat, dann ist das außergewöhnlich", sagte Trainer Frank Schmidt.

Und der nächste Besuch in Heidenheim ist auch schon geplant -  zum 60-jährigen Jubiläum der A-Jugendmeisterschaft mit dem VfL im nächsten Jahr. Horst Blankenburg wird gerne kommen - und vielleicht kommt er dann ja sogar in den Genuss, Erstligafussball in der Brenzstadt zu sehen.

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