Marvin Pieringer (re.) bejubelt einen Treffer für den SC Paderborn

Fußball | Bundesliga

Ein vielversprechender Transfer: Marvin Pieringer wechselt zum 1. FC Heidenheim

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Johann Schicklinski

Der 1. FC Heidenheim rüstet seinen Kader für die erste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte weiter auf: Vom FC Schalke 04 wechselt Marvin Pieringer auf die Ostalb. Für den Stürmer ist es eine Rückkehr in die Heimat.

Der 1. FC Heidenheim hat Marvin Pieringer verpflichtet. Bei seinem neuen Club erhält der 23-Jährige einen Vertrag bis 2027, wie die Heidenheimer am Montag mitteilten. Mit seinen 1,91 Metern Körperlänge gilt er als durchsetzungsstarker Stürmer. Mit seinen 81 Kilogramm ist er aber kein "Brecher", sondern trotz seiner Größe beweglich und flink. Nach Eren Dinkci, den Heidenheim von Werder Bremen ausgeliehen hat, ist Pieringer der zweite Angreifer, den der Bundesliga-Aufsteiger in diesem Sommer verpflichtet hat.

FCH-Bereichsleiter Sport bedankt sich bei Schalke 04

"Marvin ist ein junger Stürmer, der in der vergangenen Saison Top-Leistungen in der 2. Bundesliga gezeigt hat und darüber hinaus aus unserer weiteren Region stammt", erklärt Robert Strauß, FCH-Bereichsleiter Sport in einer Vereinsmitteilung und ergänzt: "Als es für uns die Möglichkeit gab, ihn fest zu verpflichten, waren wir uns alle schnell einig, diese Chance zu ergreifen. Wir bedanken uns beim FC Schalke 04 für die unkomplizierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit hinsichtlich dieses Transfers und freuen uns, dass Marvin Teil unseres Teams wird."

Eine Win-Win-Situation für Heidenheim und Pieringer

Der Wechsel ergibt für beide Seiten Sinn. Heidenheim bekommt einen Stürmer, der sich in den vergangenen Jahren beständig weiterentwickelt hat, dessen Potenzial aber noch lange nicht ausgereizt ist. Und Pieringer darf sich erstmals auf Bundesliga-Niveau beweisen - und das in seiner Heimat Baden-Württemberg. Denn der 23-Jährige ist ein waschechter Schwabe.

Pieringer wurde in Bad Urach geboren, seine ersten fußballerischen Schritte machte er beim TV Bempflingen. Über die TuS Metzingen schaffte er es zum SSV Reutlingen, wo er bereits als 18-Jähriger Stammspieler in der Oberliga Baden-Württemberg war. Nach einem Probetraining beim SC Freiburg wechselte Pieringer dann 2019 zur zweiten Mannschaft des Bundesligisten, die damals in der Regionalliga spielte.

Zweimal mit dem SC Freiburg im Trainingslager

Für die U23 der Breisgauer erzielte der Angreifer in 60 Spielen 21 Tore. Beim Sport-Club durfte er auch öfters mit den Profis trainieren und wurde sogar zweimal mit ins Wintertrainingslager der Mannschaft von Trainer Christian Streich genommen.

Der Sprung zu den Profis war aber zu groß für Pieringer - auch aufgrund der Konkurrenzsituation. Freiburg verlieh ihn deshalb Anfang Januar 2021 an den damaligen Zweitligisten Würzburger Kickers. Dort sicherte er sich schnell einen Stammplatz, durfte in 20 Spielen 18-mal von Beginn an ran und erzielte sechs Treffer.

Schwerer Stand beim FC Schalke 04

Weil Würzburg am Ende der Spielzeit 2020/2021 in die 3. Liga abstieg, verlieh Freiburg Pieringer erneut. Der FC Schalke 04 machte das Rennen und sicherte sich auch eine Kaufoption. Bei den gerade aus der Bundesliga abgestiegenen Königsblauen hatte Pieringer einen schweren Stand, im Sturm war er meist nur zweite Wahl hinter Simon Terodde und Marius Bülter. Der 23-Jährige trug mit 23 Spielen und zwei Toren trotzdem seinen Teil zum Schalker Wiederaufstieg bei.

Im Sommer 2022 zogen die Knappen die Kaufoption und verliehen Pieringer nach Paderborn. Dort spielte der Angreifer eine starke Saison. In 23 Ligaspielen erzielte er zehn Treffer und bereitete acht Tore vor dazu kamen noch vier Treffer und zwei Assists im DFB-Pokal.

Heidenheim

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An diese Leistungen will Pieringer nun in Heidenheim anknüpfen. Mit seinem Engagement sind beim FCH große Hoffnungen verbunden, die sich der Aufsteiger auch etwas kosten lässt. Die Abslösesumme soll inklusive möglicher Boni bei rund 1,9 Millionen Euro liegen. Wenn Pieringer sich weiter so entwickelt, wie in den vergangenen Jahren, ist das gut angelegtes Geld.

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Johann Schicklinski