Selbstgebautes Passivhaus auf Seecontainern

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EIN FILM VON
Uta Meyer
Florian Felix Klein
Frederik Dietz
Johannes Bock

Mitten im Pfälzer Wald hat sich Architekt Roland einen Traum erfüllt: Einmal so bauen, wie er es für richtig hält.

Sein ganzes Architektenleben lang war das Passivhaus sein großes Thema: Energieeffizientes und umweltfreundliches Bauen und Bauen mit möglichst geringem CO2-Abdruck. Diese nachhaltige Bauweise hat er hier auf seinem Grundstück umgesetzt. Es liegt an einem Hang, der direkt in den Wald übergeht. Um auch möglichst wenig in das Gelände eingreifen zu müssen, hat sich Roland dafür entschieden, sein Haus auf fünf gebrauchten Seecontainern zu errichten. Diese gleichen den Neigungswinkel des Grundstücks perfekt aus.

Nachhaltiges Wohnen im Passivhaus

Durch die Container ergab sich für Rolands Haus automatisch eine Tiefe von 6,5 Metern, einer Containerlänge. Zunächst wollte er die Container-Idee auch beim Aufbau des Hauses umsetzen und einen 13 Meter langen Seecontainer auf das Haus setzten. Doch der wäre ihm dann als Wohnfläche zu schmal geworden. Deshalb hat er sich für einen Holzaufbau entschieden, der einen Meter breiter ist als die üblichen Containermaße, aber den gleichen optischen Eindruck vermittelt. Auf der anderen Seite ist das Gebäude deshalb nun insgesamt 28 Meter lang.

Klimafreundliches Bauen

Beim nachhaltigen Bauen war es Roland auch wichtig, möglichst wenig Beton zu verbrauchen, denn bei dessen Herstellung wird viel CO2 benötigt. Deshalb hat er nur unter den Containern betoniert und so nur vier bis fünf Kubikmeter Beton verbaut. Üblich wären bei einem Wohnhaus 100 bis 150 Kubikmeter.

Wohnen in Seecontainern

Obwohl Rolands Containerhaus sehr individuell und architektonisch außergewöhnlich ist, ist es nur halb so teuer wie ein übliches Einfamilienhaus. Denn Roland war es wichtig, möglichst ressourcensparend zu planen und zu bauen. Und auch jetzt, wo das Haus steht, verbraucht es kaum Ressourcen. Es ist ein Passivhaus, das keine Energie von außen benötigt und sich selbst reguliert. Durch die Bauweise und Dämmung verliert es so gut wie keine Energie. Dabei hat Roland sowohl die Sonneneinstrahlung als auch den kühlenden Luftzug aus dem Wald am Hang berücksichtigt.

Persönlicher Lebenstraum in der Pfalz erfüllt

Ursprünglich stammt Roland aus Mannheim und ist erst durch einen kuriosen Zufall nach Erfweiler gekommen. Als junger Mann wollte er mit einem umgebauten Bulli nach Indien fahren. Als er aufbrechen wollte, ist ihm ein Rückkehrer aus Indien begegnet, der aus Erfweiler stammt. Mit ihm zusammen ist er dann nach Erfweiler gefahren, hat sich in den Ort verliebt und Indien sausen lassen. Als leidenschaftlicher Kletterer und Outdoorsportler hat ihn die Umgebung des Dahner Felsenlands fasziniert. Er ist in seinem Berufsleben dann zwar wieder nach Mannheim gezogen, doch nachdem er sein Architekturbüro dort übergeben hatte, zog es ihn wieder an seinen Lieblingsort in die Südwestpfalz. Mit dem Containerhaus erfüllte er sich seinen persönlichen Traum vom nachhaltigen Bauen.

Holzhaus selbst gebaut

Baubeginn war im März 2020. Sowohl am Haus selbst als auch im Haus hat Roland fast alles selbst gebaut, auch viele Möbel, Lampen und Spiegel. Nur bei der Holzständerkonstruktion und dem Dach hatte er Hilfe. Er hat sich einen Kran, einen Bagger und einen Lastwagen besorgt, damit er unabhängig arbeiten kann. Mit dem Ergebnis ist er jetzt sehr zufrieden und fühlt sich sehr wohl. Wenn er noch mal bauen würde, dann sähe es bestimmt wieder anders aus, sagt Roland, denn vieles hängt auch vom Bauplatz und der Umgebung ab.

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