Feyza ist seit ihrer Geburt fast taub, denn sie kam mit einer Hörschädigung zur Welt. Schon immer ihr großer Traum: Lehrerin werden. Dieses Ziel verlor sie nie aus den Augen und kämpft dafür: Von der Sonderschule, über das Abitur bis zum Studium! „Ich hätte nicht gedacht, dass ich es mal so weit schaffen würde“, sagt Feyza heute.
Aufwachsen ohne Vorbild und in drei unterschiedlichen Welten
Lange Zeit war die junge Lehrerin auf der Suche nach sich selbst. Mit sechs Jahren kam Feyza in ein Internat, weil es wenige Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Hören gibt. Ihre damalige Mitbewohnerin hat ihr die Gebärdensprache beigebracht. Deutsch, türkisch, Gebärdensprache – drei Sprachen, drei Kulturen. Ein richtiges Vorbild hat die 29-Jährige für sich nie gefunden. Sie konnte sich mit niemandem wirklich identifizieren. Doch eine Dozentin nimmt sich ihrer an und hilft Feyza Selbstvertrauen aufzubauen. Heute ist sie stolz und sagt: „Ich bin überall zugehörig. Ich bin die deutsch-türkisch, hörgeschädigte Feyza.“
Vorbild für Menschen mit Behinderung sein
Jetzt will sie selbst Vorbild sein. Darum ist sie Lehrerin für gehörlose Geflüchtete. Auch wenn Menschen mit Behinderung, ihrer Meinung nach, weiterhin in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt werden, will sie zeigen: Es ist möglich seine Träume zu verwirklichen, man darf nur nicht aufgeben.