Mit dem Stift gegen Verbrecher – Phantombildzeichner beim Landeskriminalamt

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Fabian Janssen
Fabian Janssen (Foto: SWR)
Svenja Kaiser

„Phantombilder sind ja schon lange als Fahndungshilfe bekannt. Aber das Faszinierende, oder der Mehrwert bei den Ermittlungen ist, dass sie etwas sichtbar machen, etwas visualisieren, was so nur in der Erinnerung eines Zeugen vorliegt.“ Uwe Kinn ist Phantombildzeichner beim Landeskriminalamt in Mainz. Sein Job: aus Zeugenaussagen das Aussehen und die Handlungsabläufe von Verbrechern und ihren Straftaten rekonstruieren.

„Man muss Ruhe ausstrahlen, man muss die Menschen auch ein Stück weit lesen können und auch angemessen auf die Menschen reagieren.“

Er muss tagtäglich mit Menschen sprechen, denen selbst etwas Schreckliches passiert ist oder es mit ansehen mussten. Das geht natürlich auch nicht spurlos an ihm selbst vorbei. „Es muss einem klar sein, dass man die Schattenseiten kennenlernt. Man muss eigentlich ganz früh Strategien entwickeln damit umzugehen.“ Umso wichtiger ist ihm daher, dass Straftaten aufgeklärt werden können. Deshalb entwickelt er die Forensik-Verfahren weiter. Sein Spezialgebiet: 3D-Animationen von Tatorten und Tatabläufen.

„Ich bin da Autodidakt, d. h. ich habe mir selbst eine Scriptsprache angeeignet. Ich habe mich in 3D-Lösungen erst einmal reingelesen, um die für mich Beste rauszupicken. Ich habe viel experimentiert, habe das aber auch immer gemacht mit dem Blick auf die Gerichtsverwertbarkeit.“

Dass er damit so viel Erfolg hat und alles mit seiner persönlichen Leidenschaft zum Zeichnen losging, ist für ihn nach wie vor fantastisch. „Das wird mich auch immer ein Stück weit zufrieden machen, dass ich ein Talent in den Polizeiberuf mitbringen konnte, was man so gar nicht mit dem Polizeiberuf verbindet, was aber dann doch innerhalb des Berufsbildes einen festen Platz einnehmen konnte. Das wird für mich immer etwas Besonderes sein und nie selbstverständlich.“

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