Hellmut Hofmann zockt mit 95 Jahren im Altersheim an der Spielekonsole – das ist Teil des memoreBox-Projektes

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Laura Saxler

„Selbstverständlich mache ich da mit! Warum nicht?“

Der 95-jährige Hellmut Hofmann war sofort dabei, als ihm angeboten wurde, etwas für ihn noch vollkommen Neues auszuprobieren: Konsole spielen. Seit Mitte 2019 ist er nun Teil des memoreBox-Projektes, einer Studie der Barmer und der Charité. Hierbei können Senioren in Altenheimen beispielsweise virtuell kegeln, Briefe austragen oder tanzen und so therapeutisch-präventive Übungen mit Spaß kombinieren. Das Projekt soll etwa die Koordination, die kognitive Leistungsfähigkeit und das Selbstwertgefühl fördern. Nebenbei kommen die Senioren auch mit anderen Menschen in Kontakt und verbringen eine schöne Zeit in der Gruppe – diesen Aspekt schätzt Hellmut Hofmann besonders.

„Ich bin froh, dass es hier so etwas gibt. Das ist ja nicht nur ein schöner Zeitvertreib, das regt das ganze Dasein ein bisschen an“

Die regelmäßigen Treffen und die Gemeinschaft der Gruppe tun ihm gut. Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau hat ihm das Videospielen geholfen, wieder aufzublühen und seine Lebensfreude wiederzufinden. In seinen 95 Jahren hat der gebürtige Sachse viel erlebt. Als der Krieg ausbrach, war er erst 15 Jahre alt. Kurz bevor er 18 wurde, wurde er dann eingezogen, kam nach Russland und zog sich im Jahr danach eine Kriegsverletzung zu. Der Lazarettzug brachte ihn nach Kirn und später nach Bad Kreuznach, wo er operiert wurde. Weil sein rechter Arm bis heute steif ist, kegelt er mit links. Doch als Patient in Bad Kreuznach lernte er seine erste Frau kennen. Nach der Kriegsgefangenschaft kehrte er deshalb hierher zurück und ist seitdem in Rheinland-Pfalz daheim. „Das ist meine Heimat, ich fühl mich hier zuhause.“

Helmut Hofmann ist am 30.11.2019 verstorben.

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