Mit ihren Bildern hilft Sternenkindfotografin Alexandra Emmel den Eltern von totgeborenen Kindern bei der Bewältigung ihrer Trauer

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Rieke Spang
Rieke Spang
Stefanie Zohm
Stefanie Zohm

Als Alexandra Emmel 2012 schwanger war, freute sie sich auf ihr Baby. Doch dann kam der Schock: Sie erleidet eine Fehlgeburt und kurz danach eine weitere. Für die Zahnarzthelferin brach damals eine Welt zusammen.

„Ich wusste nicht, wie mein Leben sein sollte, ohne Kinder.“

In ihrem Trauerprozess stößt sie auf den Verein „Dein Sternenkind“ – ein Zusammenschluss von rund 550 Fotografinnen und Fotografen. Ihre Mission: trauernden Eltern mit einem Bild ihres Kindes zu helfen. „Wenn überhaupt machen sonst die Hebammen Fotos von den verstorbenen Kindern. Die sind aber nicht unbedingt geeignet, um sie der Familie zu zeigen. Den Eltern fehlt aber oft ein Bild, das sie aufstellen und zeigen können, um ihre Trauer zu verarbeiten“, weiß die 42-Jährige aus eigener Erfahrung. Heute ist sie selbst professionelle Sternenkindfotografin.

„Ich sehe bei meiner Arbeit nicht das tote Kind vor mir, sondern ein Kind, das sehnlichst herbeigewünscht wurde.“

Ihre Arbeit ist ehrenamtlich, die Bilder für die Eltern kostenlos. Auf Wunsch der Eltern werden die Fotografen von den Krankenhäusern benachrichtigt, wenn diese sich – wie z. B. das Westpfalzklinikum in Kaiserslautern – der Aktion angeschlossen haben. Meist befinden sich die Sternenkinder zwischen der 14. Schwangerschaftswoche und dem Geburtstermin. Je näher ihr Einsatz am Geburtstermin liegt, desto schwieriger ist er oft für Alexandra. Aber sie weiß, wie wichtig ihre Arbeit ist.

„Die Eltern sind oft unendlich dankbar.“

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