US-Amerikaner Bryan liebt seinen neuen Job als Orthopädieschuhtechniker

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Sarah Wilk

„Egal was auch passiert, ich versuche immer das Positive daran zu sehen.“ (Bryan, Orthopädieschuhtechniker aus Mühlbach)

Das Leben von Bryan aus Texas verläuft nicht ohne Stolpersteine. 1990 kommt er als junger Soldat nach Deutschland und arbeitet als Mechaniker beim US-Militär. Hier lernt er seine große Liebe kennen, doch seine Eltern sind strikt dagegen. Nach einer kurzen Trennung heiraten die beiden schließlich. „Meine Frau war immer für mich da. Sie hat mir geholfen, als ich am Boden zerstört war. Sie hat mich immer aus meinen Tiefs rausgeholt. Ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft.“

Ein Arbeitsunfall verändert sein Leben

2002 hat Bryan einen schweren Arbeitsunfall. Er hatte das Militär damals gerade verlassen, ein Haus gekauft und wollte mehr Zeit für seine Familie haben. Eine Nachtschicht ändert plötzlich alles. Bryan arbeitet in einer Firma, die Militärfahrzeuge in Stand setzt. Als er gerade dabei ist, einen Panzer zu reinigen, fällt eine vier Tonnen schwere Klappe auf ihn. Sie zertrümmert sein rechtes Bein. Bryans Verletzungen sind so schwer, dass er eineinhalb Jahre im Krankenhaus bleiben muss. Eine Zeit, in der er sich viele Vorwürfe macht. „Wie soll meine Frau das alles allein schaffen? Das Haus, die Kinder?“ Aber das Paar hält zusammen.

Doch dann kommt der nächste Schock für Bryan: er darf seinen alten Job als Mechaniker nicht mehr machen, schweres Heben und Tragen sind tabu. „Ich schraube seitdem ich in der High-School war an Sachen rum! Mechaniker zu sein, war mein ganzes Leben.“ Jetzt soll er eine Umschulung zum Informatiker machen. Zwei Jahre fährt er dafür jeden Tag nach Mainz. Doch es macht ihn nicht glücklich. „Ich wollte wieder etwas mit meinen Händen machen und nicht den ganzen Tag am Computer sitzen.“ Da er an seinem verletzten Fuß orthopädische Schuhe tragen muss, die extra für ihn angefertigt werden, kommt er auf eine Idee: „Das kann ich auch!“ und macht eine Ausbildung zum Orthopädieschuhtechniker. Dabei kann er sein handwerkliches Geschick einsetzen und anderen Menschen helfen. Das gebe ihm ein gutes Gefühl, so Bryan.

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