Anne lebt mit der extrem seltenen Krankheit Morbus Waldmann

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AUTOR/IN
Leonie Maderstein

Anne aus Achern hatte jahrelang Probleme mit ihrer Verdauung. Was sie hatte: Lange ein Mysterim. Heute weiß sie, sie lebt mit der extrem seltenen Darmkrankheit Morbus Waldmann. 

Anne lebt mit Morbus Waldmann  (Foto: SWR)

„Letztendlich bringt dir das überhaupt nichts, wenn du deine Krankheit kennst, weil ändern kannst du es nicht – es bleibt nicht heilbar. Du kannst nur lernen damit umzugehen und ich glaube, das kann ich mittlerweile ganz gut.“ 

Sunny und Molly – ihre beiden Katzen sind für die 24-jährige Anne aus Achern mit das Wichtigste in ihrem Leben. Und vor allem sind sie ständige und treue Begleiter, denn in der Corona-Pandemie verlässt Anne ihr Haus so gut wie nie. Sie ist Hochrisikopatientin. Ihre Krankheit: Morbus Waldmann, eine extrem seltene und unheilbare Darmerkrankung. Außer ihr gibt es nur einige hundert Menschen weltweit mit dieser Diagnose. 

Wasser im Bauch und viele Fragezeichen 

Bereits in ihrer Jugend hat sich in Annes Bauch immer wieder Wasser abgelagert, eine Weile konnte sie nur mit flüssiger Astronautennahrung ernährt werden. Dazu der Weg von Arzt zu Arzt. Keiner konnte Anne sagen, um was für eine Krankheit es sich handelt. Heute ist sie schlauer – und vieles ist einfacher geworden. Zum Beispiel durch eine Pumpe, die ihr immer wieder das Wasser aus dem Bauch holt.  

Probleme beim Essen bleiben – jeden Tag 

Und trotzdem ist ihre Erkrankung immer da. Zum Beispiel beim Thema Ernährung. Anne ist untergewichtig, oftmals wird ihr übel, sobald sie bestimmtes Essen sieht. Was für Essen das genau ist, das weiß sie nicht so richtig:  

„Manchmal vertrage ich Äpfel total toll, am nächsten Tag, wenn ich Äpfel nur sehe, dreht mein Bauch schon durch.“ 

Unterstützung gibt es auch von Freund Daniel 

Neben ihren Katzen hilft Anne auch ihr Freund durch schwere Phasen. „Er ist auch da, wenn ich am Boden liege oder wenn er mir helfen muss zu duschen oder auf Toilette zu gehen. Und dass er da so bedingungslos hinter mir steht, das kann ich nicht in Worte fassen, das ist nicht selbstverständlich.“ Ihre Katzen und ihr Freund – zwei Komponenten, die Anne die Kraft geben, wieder Pläne für die Zukunft zu schmieden und nach vorne zu schauen: „Nächstes Jahr möchte ich gerne Tierverhaltenstherapeutin studieren“. 

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Leonie Maderstein