Neues Zuhause nach der Katastrophe – Lukas überlebte die Flut

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AUTOR/IN
Jürgen Schmidt

„Das Wasser steigt und steigt und steigt. Ich habe gedacht: Jetzt ist mein Leben bald zu Ende.“

Lukas ist der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 nur mit sehr viel Glück entkommen, er ist sich sicher, dass er einen Schutzengel hatte. Er wurde, schon bis zur Brust im Wasser stehend, gerettet. Lukas lebte damals im Wohnheim der Lebenshilfe in Sinzig, das bei der Katastrophe überflutet wurde. Lukas wurde von einer fremden Frau gerettet – doch zwölf seiner Mitbewohner hatten leider kein Glück. Sie verloren durch die Flut ihr Leben. Für Lukas ein großer Schock:

„Dann hat mich die Nachricht erreicht, dass in Sinzig eine Katastrophe war. Ich habe so geheult.“

Inzwischen geht es Lukas besser, er hat kurz nach der Katastrophe ein neues Zuhause gefunden. Heute lebt er in dem Lebenshilfe Wohnhaus in Bad Kreuznach. Da er sehr gläubig ist, hat er sich, kurz nach fürchterlichen Momenten, in einem französischen Kloster bedankt, dass er noch am Leben ist. Er liebt Sport: Reiten, Fußball und Katzen. Seine Mama ist Pfarrerin, seine Schwester lebt im Westerwald.

Doch Lukas hat in Bad Kreuznach nicht nur ein neues Zuhause gefunden, sondern auch einen neuen Job: Er arbeitet in den Lebenshilfe-Werkstätten. Menschen mit geistiger Beeinträchtigung brauchen Routine durch den Tag, auch er. Und: Lukas fühlt sich sehr wohl in seinem Zuhause, mit seinen neuen Freunden. Dass er die um sich hat, macht ihn besonders glücklich und nach allen Erlebnissen wird er nicht müde, das auch zu sagen:

„Ihr seid die besten Leute, 100 Prozent!“

Ein besonderer Ort an seinem neuen Zuhause ist die Trauerweide im Garten des Wohnheims: „Als ich hierhergekommen bin, habe ich sie umarmt. Und da war mir völlig klar: Hier gehe ich nicht mehr weg!“

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