Freiheit im Geländerollstuhl - Kühe treiben trotz Querschnittslähmung

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Markus Grewe

„Für mich bedeutet der Geländerollstuhl, dass das Leben nicht an der geteerten Straße zu Ende ist, sondern ich kann einfach weiterfahren, egal wie schlecht der Weg ist oder wird.“

Maxi Stolz legt viel Wert auf seine Selbstständigkeit – trotz seiner Querschnittlähmung. Vor zwei Jahren war das Leben, das er kannte, für ihn vom einen auf den anderen Tag vorbei. Er stürzte bei einem Ausflug mit Freunden so unglücklich, dass er ab diesem Moment von der Brust abwärts gelähmt war.

Kurz nach dem Unfall dachte er, die Welt bräche über ihm zusammen. Aber als er das alles erst einmal sacken ließ, dachte er, „die eine Tür schließt sich, die andere öffnet sich.“

Maxi Stolz kann einigermaßen selbstständig in der eigenen Wohnung leben. Die Eltern wohnen nebenan und Freunde sind zur Stelle. Schon kurz nach seinem Unfall erfuhr er von dem Spezial-Geländerollstuhl, der ihm heute so viel ermöglicht. Der kostet 11.000 Euro. Spenden seiner Freunde machten den Kauf möglich.

Eigenständigkeit bedeutet für ihn als Rollstuhlfahrer, dass er sich allein in den Rollstuhl setzen kann, nur minimale Hilfe braucht und dann einfach losfahren kann. Ohne, dass ihm jemand „auf den Keks“ geht. Aber was ihn nervt: Vorurteilen begegnet er fast täglich. Die Menschen nehmen Querschnittgelähmte oft nur als hilflos wahr.

Wegen des Unfalls musste der 23-Jährige seine Ausbildung als Kläranlagentechniker abbrechen. Aber sein Hobby, die Landwirtschaft, gab er nicht auf. Regelmäßig besucht er noch den Bauernhof in seinem Heimatort, um dort wie früher mitzuhelfen. Beim Kühetreiben. Sein Geländerollstuhl macht es möglich. Und die Kühe respektieren ihn. Wenn sie wüssten, wie stark sie sind, würden sie ihn einfach „plattrennen“, sagt Maxi. Eines hat er ganz sicher gelernt: Das Leben geht weiter.

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