Hubschrauberpilot Andreas in seinem Wohnzimmer, er hält ein Modell eines DRF-Hubschraubers in den Händen und schaut direkt in die Kamera

Beruf: Menschen via Hubschrauber retten – Andreas war bei der DRF Luftrettung

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Alexandra Müller
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Hubschrauberpilot Andreas aus Bad Dürrheim hat viel erlebt: Bundeswehr, Forschungsreise in der Arktis inklusive Einsätze als Eisbärenwächter und unzählige Flüge für die DRF Luftrettung.

Wenn wir einen Fehler machen, dann sind wir tot. Dann liegen wir unten.

Reisen zum Nord- und Südpol

Bei seinem ersten Flug ist Andreas noch schweißgebadet. Doch bald platze der Knoten. Seine Fluglizenz macht er bei der Bundeswehr, später reist er als Pilot mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ in die Antarktis und Arktis.

Er begleitet Expeditionen zu Pinguin-Kolonien, hilft dem Kapitän durchs Eis zu brechen oder ist als Eisbärenwächter im Einsatz. „Ich flog die Crew zu den Eisschollen und hatte die Aufgabe, mit Flinte und Leuchtgewehr darüber zu wachen, ob ein Eisbär kommt.“ In der Zeit ist er allerdings kaum zu Hause und entscheidet sich daher, 1990 zur Luftrettung zu wechseln.

Gefährlicher, aber befriedigender Beruf: DRF Luftrettung

32 Jahre und 8 Monate ist Andreas dann Rettungshubschrauberpilot. Gleich am Anfang bekommt er einen Rat, den er nie vergessen hat: „Lieber ein feiger Hund als ein toter Löwe.“ Das nahm er sich zu Herzen und flog auch den Rest seiner Karriere besonnen. „Ich musste leider ein paar meiner Kollegen zu Grabe tragen. Das ist eine gewisse Erdung und macht einen auch demütig. Andererseits ist man dadurch auch ein bisschen stolz auf sich und seine Crew, dass man es geschafft hat, alle immer heil zum Zielort zu bringen.“

Andreas sagt, er habe gelernt, selbst in brenzlichen Situationen ruhig zu bleiben und einen klaren Kopf zu bewahren. Die letzten 20 Jahre seiner Dienstzeit steckt er als Flugsicherheitsbeauftragter viel Herzblut in die Ausbildung des Nachwuchses.

Zufrieden in Rente

Heute blickt Andreas zufrieden auf seine Flug-Karriere mit mehr als 10.000 Einsätzen zurück. „45 Jahre Fliegerei sind Geschichte und das war eine gute Story. Ich habe nicht das Bedürfnis, weiterfliegen zu müssen. Das brauch ich nicht mehr.“

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