Klima

Verschieben sich unsere Winter durch den Klimawandel nach hinten?

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Nach hinten schieben sie sich nicht: Der kälteste Monat im Jahr ist und bleibt der Januar. Aber wenn man sich die Entwicklung der letzten 130 Jahre anschaut, hat er sich tendenziell stärker erwärmt als alle anderen Monate. Im Schnitt um fast zwei Grad.

Vor allem die Winter haben sich in den letzten 20 bis 30 Jahre erwärmt

Klimaforscher erwarten, dass der Trend grundsätzlich anhält. Das kann aber sehr stark schwanken. Vor allem ist immer wieder mit extremen Kälteeinbrüchen zu rechnen. Der Grund dafür ist ganz im Norden des Planeten zu suchen; es sind die steigenden Temperaturen und die schrumpfende Eisfläche in der Arktis.

Das verändert die globale Windzirkulation, vor allem die sogenannten Jetstreams in der Höhe. Dadurch kam es in den letzten Jahren häufiger als in früheren Wintern zu regelrechten Wellen von kalten Luftmassen aus dem Norden, die viel Schnee brachten. Auch darauf kann man sich allerdings nicht verlassen.

Schneesaison in den letzten 60 Jahren in Süddeutschland unterhalb 300 Meter verkürzt

Wetter besteht aber nicht nur aus Temperatur – der zweite und klarere Trend ist: Die Winter werden insgesamt feuchter. Es fallen mehr Niederschläge. Als Schnee jedoch verstärkt nur noch in den höheren Lagen. In den letzten 60 Jahren hat sich die Schneesaison in Süddeutschland unterhalb einer Höhe von 300 Meter um ein Drittel verkürzt, in Lagen bis 800 Meter immerhin auch um 10 bis 20 Prozent. Es wird also feuchter. Weil es aber gleichzeitig auch wärmer wird, fällt der Niederschlag doch mehr als Regen denn als Schnee.

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Theoretisch kann es zwar nachts hageln, aber es ist in der Tat eher selten. Hagel entsteht völlig anders als Schnee. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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