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Eine Chance für den Nachwuchs

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Themen von gesellschaftlicher, sozialer oder politischer Relevanz verdienen einen zweiten Blick, einen Blick hinter die Nachrichtenaktualität: den Blick des Dokumentarfilmers. Aber auch der ganz normale Alltag birgt spannende Geschichten, die es lohnen genauer und länger beobachtet zu werden. Neugier und das Bedürfnis, die Wirklichkeit aus einem anderen, individuellen und intensiven Blickwinkel zu betrachten, waren und sind die Triebfeder dokumentarischen Arbeitens. Ausdauer, Einfühlungsvermögen und Sensibilität im Umgang mit den beobachteten Personen sind die Anforderungen, denen sich Dokumentarfilmer stellen müssen. Eine eigene Filmsprache und Ästhetik zu entwickeln, ist eine weitere Aufgabe. Dies kostet Zeit und damit Geld. Für junge Autoren alles in allem schwer zu überwindende Hürden. Hier setzt der "Junge Dokumentarfilm" an. Hier bekommt der Nachwuchs eine Chance!

Unverbrauchte Erzählweisen, unkonventionelle und überraschende Sehweisen und Blickwinkel sind gerne gesehen, die Themen sollen mit Deutschland etwas zu tun haben, eine deutsche Lebenswirklichkeit widerspiegeln, Dramaturgie und Filmästhetik müssen bei aller Experimentierfreudigkeit für den Zuschauer nachvollziehbar und „lesbar“ bleiben.

Die Reihe „Junger Dokumentarfilm“ gibt es seit 1999. Ins Leben gerufen hat sie der Südwestrundfunk, zusammen mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und der Filmakademie Baden-Württemberg. Jungen Filmemacher:innen wird so die Finanzierung und Ausstrahlung ihres Debütfilms ermöglicht.

Pro Jahr entstehen in der Regel vier Dokumentarfilme. Diplomfilme und Absolventenfilme (der Diplomabschluss an der Filmhochschule sollte nicht länger als drei Jahre zurückliegen).

Voraussetzung ist ein Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, ausgenommen hiervon sind die getätigten Ankäufe von fertiggestellten Filmen. Zahlreiche Filme der Reihe „Junger Dokumentarfilm“ werden auf Festivals eingeladen und mit Preisen ausgezeichnet.

Der Junge Dokumentarfilm „Kash Kash – ohne Federn können wir nicht leben“ von Lea Najjar hat im Rahmen des SWR Doku Festivals 2023 den Hauptpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises gewonnen. Es ist das erste Mal, dass einem Film der Reihe „Junger Dokumentarfilm“ dieser begehrte Preis verliehen wird.

Der Junge Dokumentarfilm „Kratzer im Lack – über die Spaltung der Belegschaft“ von Anna Stradinger hat in der Kategorie „New Talents“ 2023 den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2023 gewonnen.

Der Film „Hundesoldaten“ von Lena Leonhard über Diensthunde in der Bundeswehr 2017 wurde mit dem Grimmepreis ausgezeichnet.

Das „Das Innere Leuchten“, ein Film von Stefan Sick zum Thema Demenz feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2019, um hier nur einige Beispiele zu nennen.

Sendezeit:23:30 - 00:30 Uhr, SWR Fernsehen

Länge:60 Minuten

Anzahl / Termine: ca. 4 mal jährlich in der Herbststaffel

Start der Sendereihe: 15. August 2000

Ansprechpartner in der Redaktion: Marcus Vetter

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SWR