Infektionsgefahr Chorsingen

30 Gospelchor-Mitglieder in Spanien nach Probe mit Corona infiziert

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Um Mücken fernzuhalten wurden bei einer abendlichen Chorprobe in der Nähe von Barcelona die Fenster geschlossen. So führte die Probe mutmaßlich zur Masseninfektion.

Mitglieder einer lokalen Musikgruppe tragen Mundschutze bei Madrid (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Bernat Armangue)
Spanien hat mit einem drastischen Anstieg der Infektionszahlen zu kämpfen. Diese lokale Musikgruppe in einem Madrider Vorort trägt daher Mundschutze.

In Sallent in der Nähe von Barcelona haben sich bei einer Chorprobe 30 von 41 Sänger*innen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben spanischer Medien gehen die Gesundheitsbehörden davon aus, dass sich die Mitglieder des Gospelchores bereits am 11. September bei einer Generalprobe für ein bevorstehendes Konzert ansteckten. Bei dem zwei Tage später stattfindenden Konzert, das im Freien und unter Einhaltung der Abstandsregeln stattfand, sei es hingegen zu keinen weiteren Ansteckungen gekommen.

Zur Verbreitung der Infektionen kam es nach Angaben von Diego Miranda, einem für Kultur zuständigen Stadtrat, durch die Probe bei geschlossenen Fenstern. Die abendliche Probe begann ihm zufolge zwar mit geöffneten Fenstern, die aber geschlossen wurden, nachdem das Licht zu viele Insekten anlockte. Anschließend wurde dann die Klimaanlage eingeschaltet, die zur weiteren Verbreitung des Virus beigetragen haben könnte.

Spanien mit den meisten Infektionen in Westeuropa

In Spanien ist die Zahl der Corona-Infektionen mittlerweile auf mehr als 700.000 registrierte Fälle angestiegen, so viel wie in keinem anderen westeuropäischen Land. Das Gesundheitsministerium meldete am 24. September erneut mehr als 10.000 neue Ansteckungen. Besonders angespannt ist die Lage um die Hauptstadt Madrid. Dort gelten bereits besondere Einschränkungen im Alltagsleben.

Corona-Forschung Neue Erkenntnisse zum Risiko einer Coronainfektion beim Chorsingen

Wie kann die Gefahr reduziert werden, sich beim Chorsingen mit dem Corona-Virus zu infizieren? Der Bayerische Rundfunk hat dies mit seinem Rundfunkchor nochmals von Wissenschaftlern untersuchen lassen.

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SWR