DUH fordert höhere Gebühren

Umwelthilfe: In diesen elf Städten in RLP soll Anwohnerparken für SUV teurer werden

Stand

Die Deutsche Umwelthilfe hat höhere Parkgebühren und Parkbeschränkungen für das Anwohnerparken von SUV gefordert. Davon betroffen sind auch elf Städte in Rheinland-Pfalz.

In insgesamt 150 deutschen Städten hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) höhere Gebühren und Beschränkungen für das Anwohnerparken von SUV-Fahrzeugen beantragt. Die Anträge sind laut Umwelthilfe an die jeweiligen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen beziehungsweise Oberbürgermeister und Oberbürgermeisterinnen geschickt worden - und zwar in allen 16 Bundesländern.

In Rheinland-Pfalz sind nach der Liste der Umwelthilfe folgende Städte betroffen:

  • Bad Dürkheim
  • Bad Kreuznach
  • Ingelheim
  • Kaiserslautern
  • Koblenz
  • Landau
  • Ludwigshafen
  • Mainz
  • Neustadt an der Weinstraße
  • Speyer
  • Trier

Das fordert die Umwelthilfe fürs Anwohnerparken in RLP

Die DUH will die Städte mit ihren Anträgen nach eigenen Angaben dazu bringen, härter gegen die von ihr als "Monster-SUV" bezeichneten Fahrzeuge mit über fünf Metern Länge vorzugehen. Autobesitzer sollen pro Jahr mindestens 360 Euro für das Anwohnerparken in der Stadt zahlen. Je nach Größe des Autos soll es eine Preisstaffelung geben. Fürs Parken strebt die Deutsche Umwelthilfe deutlich strengere Begrenzungen an.

DUH will Ausnahme bei Gebühren für Familienautos

Die Umwelthilfe hat aber klar gemacht, dass sie Familienautos wie Vans "grundsätzlich nicht als SUV" werte. Allerdings gebe es auch hier seit vielen Jahren den Trend, "dass Autos jeder Fahrzeugklasse immer größer und schwerer werden", kritisiert die Organisation.  

Vorbild für den Vorstoß der Umwelthilfe: Paris

Vorbild für die Bestrebungen ist die Stadt Paris. Bei einer Bürgerbefragung hatte sich dort im Februar dieses Jahres eine Mehrheit für eine Verdreifachung der Parkgebühren für SUV ausgesprochen. So will die Stadt ab September für eine Stunde Parken im Zentrum 18 Euro verlangen - bisher üblich waren sechs Euro. In Paris ist allerdings nicht die Länge des Autos sondern das Gewicht entscheidend: Verbrenner-Autos mit über 1,6 Tonnen und E-Autos mit mehr als zwei Tonnen Gewicht sollen mehr zahlen.

Nach der Pariser Entscheidung hatte die Umwelthilfe auch deutsche Bürgerinnen und Bürger online dazu aufgerufen, gegen die schweren Stadtgeländewagen aktiv zu werden. 19.000 Menschen hätten sich an der Aktion beteiligt und die Umwelthilfe beauftragt, in ihrem Namen die entsprechenden Anträge an die Städte zu richten.

Anwohnerparken in Koblenz: Mehr zahlen für größere Autos

Die Idee, Fahrer größerer Wagen mehr zahlen zu lassen, hat auch schon Rheinland-Pfalz erreicht: In Koblenz ist Anwohnerparken seit März dieses Jahres nicht nur teurer geworden. Es kostet auch umso mehr, je größer das Auto ist.

Rheinland-Pfalz

Parkausweise für Anwohner werden deutlich teurer Diese Städte in RLP erhöhen die Gebühren für das Anwohnerparken

Viele größere Städte in Rheinland-Pfalz heben die Kosten für den Anwohner-Parkausweis zum Teil deutlich an. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Koblenz

Modell für weitere Städte in Rheinland-Pfalz? Anwohnerparken in Koblenz: Mehr zahlen für größere Autos

Wer ein mit einem größeren Auto parkt, der braucht auch mehr Platz. Aber muss er deshalb auch mehr zahlen? In Koblenz startet im März ein solches Modell beim Anwohnerparken. Was denken die Verantwortlichen in anderen Städten in Rheinland-Pfalz?

Mainz

Heißes Eisen vor der Kommunalwahl Anwohnerparken wird in Mainz vorerst nicht teurer

Kommunen in Rheinland-Pfalz dürfen seit diesem Jahr selbst festlegen, was Anwohnerparken kosten soll. Ludwigshafen will kräftig erhöhen, in Mainz bleibt alles beim Alten.

Stand
Autor/in
SWR

Kommentare (11)

Bisherige Kommentare
11

Wir freuen uns, dass Sie mit uns und anderen Nutzerinnen und Nutzern über dieses Thema diskutieren möchten.

Bevor Sie loslegen, haben wir eine Bitte: Lesen Sie sich unsere Netiquette durch und beachten Sie diese.

Insbesondere bitten wir Sie um eine faire und sachliche Diskussion. Wir freuen uns besonders über Hinweise, die das Thema dieser Seite weiterbringen, und über eine konstruktive Debatte. Äußerungen, die sich nicht an unsere Netiquette halten, löschen wir ohne Vorwarnung.

Bitte beachten Sie: Die Redaktion prüft alle eingehenden Kommentare. Dies kann die unverzügliche Veröffentlichung verzögern.

  1. Kommentar von
    Leni Moch
    Verfasst am

    Die DUH ist weder eine kommunale noch eine staatliche Institution und hat somit uns Bürgerinnen und Bürger keine Vorschriften zu machen.

  2. Kommentar von
    M. M.
    Verfasst am

    Es ist bewiesen, dass SUVs aufgrund ihres Aufbaus der Front massiv schwere und schwerste Verletzungen bei einer Frontkollision mit einem Fußgänger verursachen. Alleine aus diesem Grund gehören diese Fahrzeuge nicht in die Städte. Quelle: euroncap.com - Fahrzeugdetails BMW X5 - VRU Impact Protection

  3. Kommentar von
    Katharina
    Verfasst am

    Als Folge davon werden wohl noch mehr Geschäfte in den Innenstädten schliessen müssen. Auch ich werde in Zukunft diese Städte meiden und meine Einkäufe über das Internet tätigen. Scheint wohl so gewollt zu sein. Da hat wohl mal wieder jemand eine neue Geld-Quelle gefunden.

  4. Kommentar von
    chr/christiane
    Verfasst am

    Bei uns reißen immer mehr Hausbesitzer ihre Vorgärten weg, um dort Parkplätze zu bauen. Ist das das Ziel von "Umweltvereinen". Nirgendwo blühen mehr Blumen in den Vorgärten. Aber dann müssen Landwirte Boden abgeben um dort Blühstreifen anlegen zu können. Wir brauchen Äcker um uns selbst versorgen zu können--wenn Krieg ausbricht--oder Dürre oder Überschwemmungen einmal eine Ernte ausfallen lassen.Oder die Lieferketten wegen Handelskrieg oder einseitigen Sorgfaltspflichten wegbrechen. Wo bleiben unsere Medien, um auch einmal diese Fakten zum Diskussionsthema werden zu lassen?

  5. Kommentar von
    Karl
    Verfasst am

    Der Neid der Deutschen Bevölkerung. Ein SUV der parkt ist Umweltbewusster wie jeder fahrende poblische Polo...

  6. Kommentar von
    Ingo Reichelt
    Verfasst am

    Noch mal Glück gehabt. Als Landei mit eigenen Parkplätzen kann ich meine beiden Autos ja sorglos und vor allem kostenfrei abstellen. In die genannten Städte setze ich schon seit Jahren keinen Fuß mehr bzw. einen Autoreifen. Warum auch. Fahrt- und Parkkosten sind zu hoch und die Rennerei durch die verwahrlosten Fußgängerzonen brauche ich auch nicht wirklich. Es gibt nichts, was ich nicht im Internet bestellen kann oder bei mir in der Nähe finde. Welche Autos ich fahre geht auch niemand etwas an.

  7. Kommentar von
    Finescu
    Verfasst am

    Die hier aufgezeigten Ungleichbehandlung von Menschen, also die Fahrzeugbesitzer, ist meiner Meinung nach ein eklatanter Verstoß gegen Art. 3 Grundgesetz. Menschen besitzen aus den unterschiedlichsten Motiven (Alter, Krankheit, etc. pp.) diese Fahrzeuge, wer möchte dies Verantworten?

  8. Kommentar von
    chr/christiane
    Verfasst am

    Übrigens: Unser SUV dürfte in Paris billig parken--das Leergewicht liegt unter 1,6 Tonnen. Bitte aufhören, die Forderungen der Umwelthilfe mit Paris zu vergleichen. Die Forderungen der Umwelthilfe hier betreffen alle--auch Anwohner.

  9. Kommentar von
    chr/christiane
    Verfasst am

    Vorbild der Umwelthilfe: Paris? ---Wahlbeteiligung Paris: 5,6 %--54,5% dafür-45,5% dagegen.Parkgebühren nur für Besucher, Pariser Anwohnende ausgenommen, ebenso Handwerker und Pflegedienste. Betroffen SUV-Verbrenner und Hybrid ab 1.6 Tonnen---und E-SUVs ab 2 Tonnen.--Preise fürs Parken: 18 Euro für 1 Stunde--überproportional ansteigend bis 225 Euro für 6 Stunden....Das Gewicht richtet sich nach Leergewicht--dazu gehört 90% Tankfüllung, sämtliche Flüssigkeiten, die zum Betrieb Pflicht sind, ein Ersatzrad und eine Person mit 75 kg. Man war sich allerdings nicht sicher, wie das kontrolliert werden soll. Jeder SUV müsste mit Leergewicht im Verzeichnis der Politessen aufgeführt werden.-Das nennt man Bürokratieabbau--und was nützt es der Umwelt, wenn E-SUVs behandelt werden wie Verbrenner?---Wie weit soll dieser SUV-Hass noch gehen?--Warum greifen Medien diese Fakten aus Paris nicht auf?

  10. Kommentar von
    Curt Beckmann
    Verfasst am

    Hallo, mit Hinblick auf Paris ohne die Hintergrund-Info der minimalen Beteiligung (< 6 %) der Bevölkerung an der Umfrage und einer knappen Mehrheit von 54,4 % allgemein / undifferenziert von „Mehrheit hat sich für verteuertes SUV-Parken entschieden“ zu berichten - auch vor dem Hintergrund der Lage der Wahllokale in Stadtteilen wo viele Einwohner gar kein Kfz haben - halte ich für unausgewogen. Defacto haben sich von 1,3 Mio (!) Parisern ca 42.400 dafür entschieden. Leider kein Ruhmesblatt für aktive demokratische Beteiligung der Bürger aber das ist ein anderes Thema. Nur sollte ein öff-rechtliches Medium nicht „echte Mehrheiten suggerieren“. Gruss CuBe