Es ist eine hohe Ehre für Völkerverständigung: Der japanische Kaiser Naruhito hat die Trierer Wissenschaftlerin Hilaria Gössmann ausgezeichnet. Die Professorin für Japanologie hat den "Orden der Aufgehenden Sonne am Halsband - Goldene Strahlen" erhalten. Wie die Universität Trier mitteilte, ist der Orden eine der höchsten Auszeichnungen des Staates Japan.

Akademischen Austausch gefördert
Die Auszeichnung würdige Gössmanns "bedeutenden Beitrag zur Förderung des akademischen Austauschs und des gegenseitigen Verständnisses", so der japanische Generalkonsul Shinichi Asazuma bei der Verleihung in Trier.
Der Orden wurde vor fast 150 Jahren das erste Mal verliehen, heißt es in der Mitteilung. Mit ihm werden sowohl die Verdienste japanischer Staatsbürger als auch ausländischer Personen gewürdigt.
Wie der Name sagt, hat der Orden die Form einer aufgehenden Sonne mit Strahlenbündeln und symbolisiert damit die japanische Landesflagge.

Große Ehre und Freude
"Es ist eine große Ehre und Freude für mich", so Gössmann. Sie wurde in Tokio geboren. Die Stadt Trier pflegt mit der japanischen Stadt Nagaoka eine Städtepartnerschaft.
Japanologie an der Universität Trier
Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Oktober 2023 forschte und lehrte Hilaria Gössmann im Fach Japanologie an der Universität Trier. Ihre Schwerpunkte waren moderne japanische Literatur und Populärkultur.
Gössmann veröffentlichte zahlreiche Monografien und Aufsätze und war Mitherausgeberin der Fachpublikationen "Japanforschung" und "Ostasien Pazifik. Trierer Studien zu Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur". Auch war sie als Übersetzerin tätig.
Beispielsweise hat sie gemeinsam mit anderen eine Auswahl an Briefen von Mutsuko Ayano neu übersetzt. Diese hatte die japanische Promotionsstudentin während ihres dreijährigen Aufenthalts in Deutschland an ihre Eltern geschrieben. 1983 erlag Mutsuko Ayano in Trier den Folgen eines Überfalls.