Wie die Staatsanwaltschaft in Frankenthal mitteilte, will sie auf die Befragung der Kinder verzichten. Der Schutz der Kinder sei wichtiger als die Befragung, so ein Sprecher. Dazu komme, dass die Staatsanwaltschaft nicht glaubt, dass die Kinder bei der Aufklärung der Ursache des schweren Unfalls vom vergangenen Oktober helfen können. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft geplant, die Waisen zum Hergang des Unfalls mit den Eltern zu vernehmen. Zuerst hatte die Tageszeitung "Die Rheinpfalz" berichtet.
Experte erstellt noch Gutachten über Unfallhergang
Derzeit werden immer noch die Schäden auf der Straße, am Fahrzeug und die gespeicherten Daten des Autos untersucht. Wenn das Gutachten nicht ausreicht, werde dieser Fall ungelöst bleiben.
Wie der Staatsanwalt im Februar berichtete, wurde die Blackbox aus dem komplett zerstörten Mercedes-Geländewagen geborgen. Darin seien viele wichtige Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit oder Bremsverhalten aufgezeichnet. Damit lasse sich im Idealfall ein Unfallhergang genau rekonstruieren. Zum Beispiel, ob noch ein anderes Auto am Unfall beteiligt gewesen sein könnte oder den Unfall verursacht haben könnte.
Unglücklicherweise sei, so der Oberstaatsanwalt, die Blackbox aus dem Unfallfahrzeug von der A61 so stark beschädigt, dass die Auswertung sehr schwierig wird. Außerdem gebe es keine Zeugen.
Eltern starben - Kinder schwer verletzt
Bei dem Unfall im Oktober letzten Jahres war eine fünfköpfige Familie mit dem Auto durch eine Leitplanke gekracht und eine sechs Meter tiefe Böschung hinuntergerutscht. Die Eltern - 43 und 45 Jahre alt - starben noch am Unfallort.
Der Unfall ereignete sich kurz nach 22 Uhr zwischen der Rheinbrücke Speyer und dem Rastplatz Binsfeld, das Auto wurde völlig zerstört. Die damals 10, 8 und 5 Jahre alten Kinder wurden schwer verletzt in die Uniklinik Mannheim gebracht.