Geplanter Stellenabbau bei Thyssenkrupp

Mahnwache bei Rasselstein in Andernach

Stand
Autor/in
Sandra Thyssen
Bild von Multimediareporterin Sandra Thyssen aus dem SWR-Regionalstudio Koblenz

Der Stahlkonzern Thyssenkrupp will rund 11.000 Stellen abbauen. Die Belegschaft von Rasselstein in Andernach fragt sich: Auch bei uns? Dazu gab es am Dienstagvormittag eine Mahnwache.

Rund 800 Beschäftigte von Rasselstein wollten damit auf die aktuelle Situation des Mutterkonzerns Thyssenkrupp und die möglichen Auswirkungen für den Standort in Andernach aufmerksam machen. Der Stahlkonzern will in den nächsten sechs Jahren insgesamt mehr als 11.000 Stellen abbauen.

Wie viele Jobs möglicherweise beim Weißblechhersteller Rasselstein betroffen sein könnten, ist aber auch nach der Veranstaltung weiter unklar. Bislang besteht für die rund 2.400 Mitarbeiter ein Tarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2030 ausschließt.

Ministerpräsident Schweitzer will Thyssenkrupp-Standort verteidigen

Zu der Infoveranstaltung mit Mahnwache am Dienstagvormittag vor dem Werksgelände bei Rasselstein in Andernach kamen auch verschiedene Politiker, wie beispielsweise der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) und Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Schweitzer stellte sich hinter Rasselstein: "Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um diesen Standort zu verteidigen und in die Zukunft zu bringen", sagte der Politiker. Beim Stahlkonzern sei etwas in eine massive Schieflage geraten. Das seien aber Fehler des Managements.

Neuer Tarifvertrag geschlossen Bis 2030 Jobs bei Rasselstein in Andernach sicher

Der Weißblechhersteller Rasselstein in Andernach hat nach eigenen Angaben einen neuen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft IG Metall geschlossen.

Der Vormittag SWR1 Rheinland-Pfalz

"Lopéz raus - Rufe" von Rasselstein-Mitarbeitern

Auch Thyssenkrupp-Chef Miguel López hat das Werk in Andernach am Dienstag besucht. An der Mahnwache nahm er jedoch nicht teil. Bei der Veranstaltung vor den Werkstoren gab es mehrmals "Lopéz raus - Rufe" gegen den aktuellen Vorstandsvorsitzenden.

Der Betriebsratsvorsitzende von Rasselstein, Marc Winter, erklärte den Unmut so: "Wir konnten immer mitbestimmen und dieses Signal vernehme ich aktuell aus Essen nicht. Hier wird eigentlich die Mitbestimmung eher mit Füßen getreten und dass sich die Wut der Kolleginnen und Kollegen dann daran entzündet, ist natürlich klar."

Mobiles Büro des Betriebsrats vor Rasselstein 100 Tage alt

Ein weiterer Grund für die Infoveranstaltung war auch: Vor 100 Tagen hat der Betriebsrat ein mobiles Büro vor den Werkstoren eingerichtet. Dort können Beschäftigte von Rasselstein Fragen stellen und sich austauschen. Das Angebot wird nach Auskunft des Betreibsratsvorsitzenden gut angenommen.

Auch Partnerfirmen, Kunden, Politiker oder Zulieferer würden vorbeikommen, so Winter. Das mobile Büro soll aber auch eine Art Mahnwache sein, um auf die Veränderungen im Konzern hinzuweisen.

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