Wegen des schlechten Wetters

Deshalb gibt es in diesem Jahr weniger Honig im Westen der Pfalz

Stand

Von Autor/in Simone Daiker

Schade für Honig-Liebhaber - die erste Honigernte dieses Jahr war schlecht. Das Wetter der vergangenen Wochen macht den Imkern im Westen der Pfalz einen Strich durch die Rechnung.

Auch die Waben des Imkervereins Enkenbach im Landkreis Kaiserslautern sind nicht so voll wie im vergangenen Jahr. Der Vorsitzende Udo Zimmermann sagt, dass sie von 20 Bienenvölkern nur etwa 40 bis 50 Kilogramm Honig ernten konnten. Sonst ernten sie so viel von nur zwei Völkern. Das Problem ist das Wetter. Wegen des Regens bleiben die Bienen im Stock und produzieren keinen Honig. Sie ernähren sich vom Honig im Bienenstock - und auch deshalb kann der Imker weniger ernten, sagt Zimmermann.

Der Regen ist auch für die Konsistenz des Honigs schlecht. Wenn es regnet, dann ist die Luftfeuchtigkeit im Stock höher. Normalerweise fächeln die Bienen mit ihren Flügeln, um den Honig zu trocknen. Bei der Luftfeuchtigkeit ist das aber eher unmöglich. Außerdem ist der Wassergehalt im Honig auch zu hoch, sagt Zimmermann. Dadurch kristallisiere er nicht so gut.

Imker aus Landkreis Kaiserslautern hat Hoffnung

Udo Zimmermann ist aber gelassen. Er ist seit 1990 Imker und weiß: "Kein Jahr ist wie das andere." Von 2023 habe er noch einiges an Honig übrig, weil das Jahr gut war. So kann er dann die schlechte Ernte von diesem Jahr überbrücken. Die Hoffnung hat er aber noch nicht ganz aufgegeben: "Es kann noch eine schöne Sommertracht werden." Ab dieser Woche startet die Sommerernte und dann wird sich zeigen, ob die besser ausfällt als die erste Ernte in diesem Jahr.

In Zweibrücken auch schlechtere Honigernte

Im Vergleich zum vergangenen Jahr wurde nur ein Drittel des Honig bei der frühen Ernte in Zweibrücken und Umgebung geerntet, sagt Michael Kiefer, Vorsitzender des Imkerveins Zweibrücken. Er kann die Probleme mit dem Wetter bestätigen. Wegen der niedrigen Temperaturen gebe es auch keinen Nektar in den Blüten, den die Bienen sammeln können. Deshalb sei zum Beispiel die Ernte bei der Akazien-Pflanze ganz ausgefallen, sagt Kiefer.

"Es ist zu kalt, zu nass und gleichzeitig auch zu heiß", sagt Matthias Sonntag, stellvertretender Vorsitzender des Imkervereins Zweibrücken, über das Wetter. Wenn die Bienen wegen des Wetters nicht rausfliegen und die Blüten nicht bestäuben, sei das auch schlecht für die Obsternte, sagt Sonntag.

Weniger Honig im Landkreis Kusel

"Die Ernte ist auf jeden Fall schlechter ausgefallen", sagt Peter Groß vom Imkerverein Lauterecken. Bei der frühen Ernte seien es 30 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Groß kann die wetterbedingten Gründe, die die anderen Vereine genannt haben, nur bestätigen. Er geht davon aus, dass es jetzt bei der späten Ernte ähnlich schlecht sein wird. Deshalb werde sein Verein nicht alle Kunden versorgen können.

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Simone Daiker