Die Daten klingen beunruhigend: Am Messpunkt Speyer sind im März nur 9,2 Millimeter Regen gefallen. Der langjährige Mittelwert beträgt 45,2 Millimeter. Der Deutsche Wetterdienst DWD spricht vom trockensten März in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Doch Landwirt Johannes Zehfuß aus Böhl-Iggelheim sieht die Situation gelassen.
"Lieber zu trocken als zu feucht"
"Lieber zu trocken als zu feucht", sagt Zehfuß. Denn die Landwirte in der Vorderpfalz können dank der Versorgungsleitungen des Beregnungsverbands ihre Felder künstlich bewässern.
Trocken ist zudem nur die Bodenoberfläche. "Vergangene Woche haben wir die letzten Kartoffeln gesetzt", erzählt Zehfuß, "und dabei festgestellt: Die tieferen Bodenschichten sind 'batschnass'." Dank zweier Winter mit kontinuierlichem Regen sei der Grundwasserspiegel so hoch wie lange nicht.

Waldbrandgefahr - Lage im Pfälzerwald
Im Pfälzerwald herrscht laut Waldbrandgefahren-Index des Deutschen Wetterdienstes (DWD) derzeit Stufe 3 von maximal fünf Stufen. Das bedeutet "mittlere Gefahr". Der DWD rechnet aber damit, dass der Index bis Karfreitag auf Stufe 1 ("sehr geringe Waldbrandgefahr") sinken wird.
Der Grund: Es wird voraussichtlich regnen in der Pfalz: Bis Gründonnerstag erwartet der DWD geringe Niederschläge. Am Karfreitag dagegen deutlich mehr, nämlich über 10 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter.
Die Lage auf dem Rhein
Das wirkt sich auch auf die Schifffahrt aus. Der Pegel des Rheins in Mannheim ist derzeit auf 1,41 Meter gefallen. Frachtschiffe können deshalb nicht mehr voll beladen werden. Die Fahrrinne ist nur tief genug, wenn der Pegel in Mannheim mindestens 1,55 Meter anzeigt.
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Der Rhein hat gerade einen ungewöhlich niedrigen Pegel - für die Jahreszeit. Grund sind fehlender Regen und kaum Schmelzwasser aus den Alpen.
In den nächsten Tagen werden dank der Niederschläge die Pegelstände des Rheins deutlich steigen. Im Mannheim werden Ostern 2,05 Meter erwartet.
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Landwirt Zehfuß fordert mehr Gelassenheit
Johannes Zehfuß hält die Diskussionen über zu heißes, zu kaltes, zu trockenes oder zu nasses Wetter für völlig übertrieben und mahnt zu mehr Gelassenheit. "Wichtig ist das langjährige Mittel", meint der Landwirt aus Böhl-Iggelheim.
"Würde es jetzt drei Tage am Stück regnen, wäre die Trockenheit vergessen und alle Medien - auch der SWR - würden darüber berichten, wie schlimm es ist, dass jetzt die Felder unter Wasser stehen." Auch das hielte Johannes Zehfuß für völlig unangemessen.