
Heidelberger OB vor Bundesbau-Kongress: Stadtteile beleben, bevor sie veralten
Mit Heidelberg verbindet man wohl zuerst die Altstadt, mit ihren Gassen, kleinen Häusern und Kneipen. Heidelberg ist aber auch Emmertsgrund: ein in Beton gegossenes soziales Wohnungsbauprojekt aus den 1970er Jahren in Halbhöhenlage. Mit solchen Stadtteilen beschäftigt sich unter anderem der Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik des Bundesbauministeriums, der heute und morgen in Heidelberg ausgerichtet wird.
Mit dabei sind auch Vertreterinnen und Vertreter der Bauministerkonferenz der Länder, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.
Man hat höher gebaut, dadurch gab es eine zu hohe Verdichtung
"Das Grundmodell war damals: Man geht in den Wald, macht eine Waldparksiedlung", sagt Eckart Würzner, Oberbürgermeister von Heidelberg, in SWR Aktuell. Dies sei ein Ansatz, den man heute noch verfolge. Grüne Stadtquartiere zu realisieren, sei dort zu 100 Prozent umgesetzt worden. Was dann im Laufe der Entwicklung passiert ist, war nach Ansicht Würzners negativ: "Man hat zwei, drei Stockwerke höher gebaut als zunächst geplant. Dadurch gab es eine zu hohe Verdichtung an gewissen Punkten."
Wir stellen immer wieder fest: Stadtquartiere, die sich entwickeln, brauchen immer wieder eine neue Revitalisierung. Der Grund: Die Stadtteile veralten - diejenigen, die eingezogen sind, werden älter, die Kinder gehen aus dem Haus, Kitas und Schulen schrumpfen. Wenn dann nicht wieder eine Erneuerung passiert, wird es schwierig.
Die Stadt versuche nun dem Emmertsgrund, über neue Quartiere im bestehenden Stadtbereich "wieder früher und schneller junges Wohnen zu ermöglichen", so Würzner. Ob man früher besser für die Menschen gebaut hat und welche Lösungen er angesichts des Wohnungsbaumangels in Deutschland sieht, darüber hat SWR Aktuell-Moderator Pascal Lechler mit dem Oberbürgermeister von Heidelberg gesprochen.