Ärztehaus Starzach

Medizinische Versorgung im ländlichen Raum

Neues Ärztehaus in Starzach ungewiss

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In Starzach (Kreis Tübingen) steht der Bau eines Ärztehauses auf der Kippe. Die Gemeinde wollte das Baugrundstück extrem günstig verkaufen. Das hat das Landratsamt aber verboten.

In Starzach im Kreis Tübingen bangen die Menschen um den Bau eines Ärztehauses. Der ansässige Hausarzt Ares Klöble wäre bereit, rund 1,4 Millionen Euro aus eigener Tasche zu investieren.

Klöbles Praxis ist zu klein geworden. Die Gemeinde wollte ihm entgegenkommen und das Baugrundstück günstig verkaufen, und zwar für 10.000 anstatt für rund 130.000 Euro. Doch das Landratsamt erlaubt dieses Geschäft nicht. Ein Grund: Die Gemeinde steht finanziell schlecht da, sie ist verschuldet.

"Ein Ärztehaus in Starzach zu unterstützen, ist rechtlich als freiwillige Aufgabe der Gemeinde zu qualifizieren und die Finanzsituation der Gemeinde lässt die Übernahme dieser freiwilligen Aufgabe nicht zu."

Der Bürgermeister von Starzach, Thomas Noé (parteilos), ist enttäuscht und will alles daran setzen, eine andere Lösung zu finden. Denn Ärzte im ländlichen Rauim sind knapp. Eine Arztpraxis im Nachbarort hat geschlossen, bei anderen herrscht Aufnahmestopp. Ein zentrales Ärztehaus in der Ortsmitte von Starzach könnte das Problem lösen. Starzach sei ohnehin an der Grenze des Kreises Tübingen, in dem die Leute Ärzte zum Beispiel im Kreis Freudenstadt aufsuchen müssen, weil nicht genügend Kapazitäten vorhanden seien, so der Bürgermeister. Ohne ausreichende Ärzteversorgung sei aber eine Gemeinde wie Starzach nicht zukunftsfähig.

Ares Klöble würde gerne in Starzach bleiben. Die Voraussetzung dafür aber ist, dass er dort bauen kann. Denn in seiner alten Praxis kann und will er nicht bleiben. Notfälle könne er dort kaum behandeln, alles sei zu eng. Sollte keine neue Lösung gefunden werden, möchte der Arzt aber in eine andere Gemeinde ziehen und dort sein Ärztehaus bauen. Angebote seien vorhanden, so Klöble.

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SWR