BW-Trend September 2015

Grün-Rot ohne Mehrheit

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Wäre am nächsten Sonntag Landtagswahl in Baden-Württemberg, hätte Grün-Rot keine Mehrheit mehr. Beim aktuell wichtigsten Problem, der Flüchtlingspolitik, kann die CDU nicht punkten.

Dies ist das Ergebnis der aktuellen repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung. Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Baden-Württemberg wäre, läge Schwarz-Gelb mit einem leichten Vorsprung von einem Prozentpunkt vor Grün-Rot. Danach kämen die Grünen auf 26 Prozent (+1), die SPD verliert weiter und erreicht 17 Prozent (-1). Die CDU wäre mit 39 Prozent (+1) wieder stärkste Kraft. FDP (+/- 0) und AfD (+ 1) könnten jeweils 5 Prozent erreichen und damit im Landtag von Baden-Württemberg vertreten sein. Die Linke würde es mit 4 Prozent (- 1) nicht ins Parlament schaffen.

CDU kann in der Asyl- und Flüchtlingspolitik nicht punkten

Beim Top-Thema der Asyl- und Flüchtlingspolitik sind zwei Drittel der Bürger (65 Prozent) skeptisch, ob eine CDU-geführte Regierung die aktuellen Probleme besser lösen könnte als die amtierende grün-rote Regierung.

Dies gilt auch für die CDU-Anhänger, von denen knapp jeder zweite (48 Prozent) bezweifelt, dass eine von der eigenen Partei geführte Landesregierung diese Aufgaben besser lösen würde.

Kretschmann bleibt Wunschkandidat

Zwei Drittel der Bürger sind mit der Arbeit des Ministerpräsidenten zufrieden oder sehr zufrieden (67 Prozent, - 5). Seine Popularität reicht dabei weit über das eigene Lager hinaus, auch wenn Kretschmann seine Rekordwerte aus der letzten Umfrage im Frühjahr verfehlt. Er bleibt dennoch klarer Wunschkandidat für die nächste Legislaturperiode. Könnten die Bürger ihren Ministerpräsidenten direkt wählen, würden sich mehr als die Hälfte (53 Prozent) für Winfried Kretschmann entscheiden. Seine Herausforderer Guido Wolf (14 Prozent) und Nils Schmid (8 Prozent) schneiden deutlich schlechter ab und verfügen selbst im eigenen Lager über einen weitaus geringeren Rückhalt als der amtierende Ministerpräsident.

Guido Wolf kann nicht überzeugen

Mit der Arbeit des Spitzenkandidaten der CDU, Guido Wolf, sind 24 Prozent der Befragten zufrieden. Das sind 5 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Umfrage. Für fast jeden zweiten im Land (47 Prozent) ist Guido Wolf ein unbeschriebenes Blatt, weil man ihn nicht kennt oder seine Arbeit nicht beurteilen kann. Dennoch wünschen sich 37 Prozent eine CDU-geführte Landesregierung, 34 Prozent wünschen sich eine von den Grünen geführte Regierung und 16 Prozent eine von der SPD geführte Landesregierung.

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SWR