Ausgezeichneter Journalismus

Geprägt von Ukraine-Kriegsberichterstattung: Pulitzer-Preise in New York vergeben

Stand
Ein Bild einer Serie von Fotografen der Nachrichtenagentur Associated Press, die 2023 mit dem Pulitzer-Preis für Nachrichtenfotografie ausgezeichnet wurde (Foto: picture-alliance / Reportdienste, AP | Evgeniy Maloletka)
Mariupol im März 2022: Ein Bild einer Serie von Fotografen der Nachrichtenagentur Associated Press, die mit dem Pulitzer-Preis für Nachrichtenfotografie ausgezeichnet wurden.

In New York sind die renommierten Pulitzer-Preise – die wichtigsten US-Auszeichnungen für Journalismus – am 8. Mai vergeben worden. Die Preise würdigen in diesem Jahr vor allem die Berichterstattung über den fortdauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die „New York Times“ erhielt den Preis in der Kategorie internationale Reportagen für ihre „unerschrockenen“ Berichte über den Konflikt. Ausdrücklich lobte das Pulitzerpreis-Komitee die achtmonatigen Recherchen der „New York Times“ zu den „ukrainischen Toten in Butscha und die dafür verantwortliche russische Armeeeinheit“.

Nachrichtenagentur AP für „Dienst an der Öffentlichkeit“ geehrt

Die Nachrichtenagentur AP wurde für ihre Berichte aus Mariupol mit dem Pulitzerpreis in der wohl renommiertesten Kategorie „Dienst an der Öffentlichkeit“ ausgezeichnet. Sie erhielt zudem den Breaking-News-Preis für Fotografie für „einzigartige Bilder“ von den ersten Wochen des russischen Angriffskriegs.

Nachrichten-Portal AL.com doppelt ausgezeichnet

Gleich zwei Preise erhielt das Nachrichten-Portal AL.com aus dem Bundesstaat Alabama. Ausgezeichnet wurde es unter anderem mit dem Preis für Lokalreportagen für seine Enthüllungen zur Polizeibehörde der Ortschaft Brookside, die Einwohner ausspionierte, um durch Bußgelder ihre Einnahmen zu erhöhen.

Ebenfalls für seine lokale Berichterstattung gewürdigt wurde die Zeitung „Los Angeles Times“ für die Enthüllung zu rassistischen Gesprächsinhalten von Mitgliedern des Stadtrats.

Preise für das geschriebene Wort

Die Pulitzer-Preise sind auf journalistische Werke beschränkt, die in Print-Publikationen oder in regelmäßig erscheinenden Formaten online publiziert werden. Hörfunk und Fernsehen dürfen nicht teilnehmen. Der von dem 1911 verstorbenen und aus Ungarn stammenden US-Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftete Preis wurde in diesem Jahr zum 107. Mal vergeben.

Buchkritik Katharina Raabe, Kateryna Mishchenko (Hrg.) – Aus dem Nebel des Krieges. Die Gegenwart der Ukraine

Von der Bilderflut des Ukraine-Kriegs handelt dieser brandaktuelle Sammelband, aber auch vom Versuch, über Momentaufnahmen hinaus seine Folgen einzuordnen.
Rezension von Judith Leister.
Suhrkamp Verlag, 288 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-518-02982-4

SWR2 lesenswert Kritik SWR2

Stand
AUTOR/IN
SWR