SWR2 Leben

Der unvollendete Sepp Herberger – Unveröffentlichte Erinnerungen einer Fußball-Legende

Stand
AUTOR/IN
Eberhard Reuß
REDAKTEUR/IN
Rudolf Linßen

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Josef Herberger, geboren 1897 in einer Mannheimer Arbeiterfamilie, hat den Fußball in Deutschland groß gemacht und ist als Trainer mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954, dem Wunder von Bern, selber zur Legende geworden.

Über 30 Jahre lang hat er an seiner Autobiografie gearbeitet, perfektionistisch wie stets - und wird doch nie fertig.

1977, kurz nach seinem 80. Geburtstag, stirbt Seppl Herberger und hinterlässt 361 Aktenordner, seine unvollendete Lebensgeschichte.

Jetzt wird der Schatz gehoben. Der Mannheimer Historiker Hiram Kümper gibt im Auftrag der Sepp-Herberger-Stiftung den ersten Band der Werkausgabe heraus.

Der Mannheimer Historiker Hiram Kümper hält dien ersten Teil der Sepp Herberger Edition in Händen.  (Foto: Eberhard Reuß)
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Die Sprüche des Bundestrainers Sepp Herberger (1950-1964) sind legendär. „Elf Freunde sollt ihr sein. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Der Ball ist rund.“ Auch seine Regieanweisung: „Schorsch, Du weischd Bescheid. Giesemann als Mittelläufer. Willy, du hast einen Gegenspieler, der einen Druck mitbringt und jede Situation auszunutzen versteht.“  (Foto: DFB-Stiftung Sepp Herberger)
Die Sprüche des Bundestrainers Sepp Herberger (1950-1964) sind legendär. „Elf Freunde sollt ihr sein. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Der Ball ist rund.“ Auch seine Regieanweisung: „Schorsch, Du weischd Bescheid. Giesemann als Mittelläufer. Willy, du hast einen Gegenspieler, der einen Druck mitbringt und jede Situation auszunutzen versteht.“ Bild in Detailansicht öffnen
In 361 Aktenordnern ist seine unvollendete Lebensgeschichte verborgen. Der Mannheimer Historiker Hiram Kümper hebt den Schatz: „Es ist unfassbar viel, nichts wirklich weggeschmissen…, mit dieser unglaublichen Pedanterie…, lange Listen, über alle Länderspiele, Portfolios über alle Spieler. Kleine Erinnerung, große Erinnerung, was hat er mit ihnen getrunken. Wie haben sie gespielt.“  (Foto: DFB-Stiftung Sepp Herberger)
In 361 Aktenordnern ist seine unvollendete Lebensgeschichte verborgen. Der Mannheimer Historiker Hiram Kümper hebt den Schatz: „Es ist unfassbar viel, nichts wirklich weggeschmissen…, mit dieser unglaublichen Pedanterie…, lange Listen, über alle Länderspiele, Portfolios über alle Spieler. Kleine Erinnerung, große Erinnerung, was hat er mit ihnen getrunken. Wie haben sie gespielt.“ Bild in Detailansicht öffnen
Ev Herberger (1896-1989) stand hinter ihrem Mann Sepp Herberger (1897-1977) zurück und nahm nie teil. Sepp: „Sie hat da abseitsgestanden, wo die Männer zusammenkommen, aber die Frauen nichts zu tun haben. Und ich bin nicht von Anfang an damit einig gegangen. Sie war ja auch eine junge Frau, und ich wusste, dass sie gern mit dabei gewesen wäre. Oder sie hat gesagt, die andere Männer können ihre Frauen ja auch nicht mit ins Büro nehmen." (Foto: DFB-Stiftung Sepp Herberger)
Ev Herberger (1896-1989) stand hinter ihrem Mann Sepp Herberger (1897-1977) zurück und nahm nie teil. Sepp: „Sie hat da abseitsgestanden, wo die Männer zusammenkommen, aber die Frauen nichts zu tun haben. Und ich bin nicht von Anfang an damit einig gegangen. Sie war ja auch eine junge Frau, und ich wusste, dass sie gern mit dabei gewesen wäre. Oder sie hat gesagt, die andere Männer können ihre Frauen ja auch nicht mit ins Büro nehmen." Bild in Detailansicht öffnen
Reichstrainer Sepp Herberger (1936-1945) mit Hakenkreuz auf dem Bundesadler des Fußballbundes. Hiram Kümper: „Es ist – und das ist vielleicht das Problematische an der Geschichte – schon sehr früh [ein] Bedürfnis spürbar, ihn reinzuwaschen. Und es werden ganz viele Geschichten über ihn erzählt, ihn geradezu zum Widerständler machen. Also das Einzige, was man ihm vorwerfen kann. Er hat dieser Geschichte nie widersprochen. (Foto: DFB-Stiftung Sepp Herberger )
Reichstrainer Sepp Herberger (1936-1945) mit Hakenkreuz auf dem Bundesadler des Fußballbundes. Hiram Kümper: „Es ist – und das ist vielleicht das Problematische an der Geschichte – schon sehr früh [ein] Bedürfnis spürbar, ihn reinzuwaschen. Und es werden ganz viele Geschichten über ihn erzählt, ihn geradezu zum Widerständler machen. Also das Einzige, was man ihm vorwerfen kann. Er hat dieser Geschichte nie widersprochen. Bild in Detailansicht öffnen

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