Der Standpunkt in unserer Sendung

Wir sind eins - Staatsräson und Israel. Von Georg Schwarte

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Georg Schwarte

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Manchmal sind es die Stunden größter Not und Verzweiflung, die gerade dann die Hoffnung umso heller leuchten lassen. Im Bundestag war das jetzt so eine dieser seltenen Stunden, ein Kanzler, der klarer kaum buchstabieren konnte, was uneingeschränkte Solidarität Deutschlands mit Israel wirklich heißt. Und ein Bundestag, der einstimmig von ganz rechts bis ganz links am Ende sagt Israel erhält jedwede Unterstützung und hat unsere volle Solidarität. Kein Ja, aber, keine Einschränkung, keine Rechtfertigung. Einfach nur diese eine Botschaft: "Wir sind eins!". So hat es Grünen-Chef Nouripour, der Moslem aus Hessen, dem Juden Ron Prosor, den Botschafter Israels auf der Zuschauertribüne im Bundestag zugerufen „Wir sind eins!“. Das Parlament stand an diesem Tag, wo es stehen musste - an Israels Seite. Aber, es folgt leider ein Aber. Steht Deutschland dort auch als Ganzes? Nie wieder! - sind am Ende eben auch nur zwei Worte. Nie wieder sagt SPD-Chef Klingbeil im Angesicht des Holocaust, dürfe kein Schlussdatum haben. Nie wieder - ist eine Haltung. Aber wir sagen nie wieder und erleben, dass der jüdische Fußballverein, der Oberligist TuS Makkabi Trainings und Spielbetrieb einstellt, weil die Spieler im Nie-wieder-Deutschland von heute nicht mehr sicher sind. Nie wieder? Nicht alle haben die Dimension der Bedrohung begriffen, mit der Israel ist gerade zu tun hat. Was der russische Angriffskrieg für uns war und ist, ist der Hamas-Terror jetzt für den jüdischen Staat eine Zeitenwende? Rolf Mützenich, der SPD-Fraktionschef, hat es sehr klug formuliert. Er sei sicher, dass Israel das humanitäre Kriegsvölkerrecht anwende. Er vertraue darauf. Da gab es Beifall im Deutschen Bundestag, der inmitten aller Verzweiflung, die Hoffnung leuchten ließ, einem starken Israel ein starker Verbündeter zu sein. Nicht blindlings, sondern aus Überzeugung.

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Georg Schwarte