Der Standpunkt in unserer Sendung

Wer steht auf für die Jüdinnen und Juden im Land? Von Anne Görler

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Görler, Anne

An der FU Berlin wurde jüdischer Student krankenhausreif geschlagen. Ein neuer Höhepunkt des Antisemitismus'. Was folgt daraus?- fragt Anne Görler.

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"Stop repeating stories" – "Hört auf, die Geschichte zu wiederholen." so heißt eine Website des Zentralrates der Juden.
"Den Davidstern an meiner Tür habe ich schon von weitem gesehen", sagt eine alte Frau in einem Video. "ich habe sofort gewußt was da bedeutet in diesen Zeiten". Und "Meine Kette mit Davidstern habe ich seitdem nie wieder sichtbar getragen". Es ist kein historischer Film. Das Video ist wenige Wochen alt.
Auch Lahav Shapira war sichtbar. Als Jude. Als jemand, der sich offen politisch engagiert an der Freien Universität Berlin. Jetzt ist er mutmaßlich Opfer von dem, was „antisemitisch motivierte Straftat heißt“, seit dem Überfall der Hams auf Israel wurden mehr Juden denn je in Deutschland geprügelt, getreten, beleidigt, behandelt wie Dreck. Weit mehr als 2000 seit dem 7. Oktober.
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sagte nach dem Überfall der Hamas: Besuche von Gottesdiensten in Synagogen und von Veranstaltungen seien weniger geworden und jüdisches Leben weniger sichtbar. Viele Veranstaltungen hätten jüdische Mitbürger ganz abgesagt. Aus Angst.
"Stop repeating stories". In dem Video heißt es weiter: "Von den Nachbarn hat keiner gefragt, wie es mir geht." "Nur diese weinenden Emojis auf whats App, die haben sie alle gepostet", ergänzt in dem Film eine junge Frau.
Lahav Shapira wurde krankenhausreif geschlagen von einem 23jährigen Irgendjemand, dessen Treiben jetzt Gegenstand ist der umfangreichen Ermittlungen der Besonderen Aufbauorganisation Nahost der Berliner Polizei, der Staatsanwaltschaft. Die Freie Universität Berlin steht unter Beschuss, weil sie den mutmaßlichen Prügelknecht nicht rausschmeißt. Die Rechtslage gebe es nicht her, heißt es. Das ist ein Politikum. Die einen sagen so, die anderen so. Aber geht es um einen einzelnen Prügelstudenten? Tausende haben zugeschlagen seit dem 7. Oktober!
"Stop repeating Stories". "Nur weinende Emojis!, sagt die junge Frau auf der Website des Zentralrates der Juden. Und tatsächlich: Wer steht auf für die Jüdinnen und Juden in unserem Land?

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Görler, Anne