Der Standpunkt in unserer Sendung

Veteranentag? Gute Entscheidung - es kommt jetzt auf die Umsetzung an

Stand
Autor/in
Sambale, Markus

Mit einem Nationalen Veteranentag am 15. Juni soll ein sichtbares Zeichen für Wertschätzung gesetzt werden.

Gut, dass es in Deutschland jetzt jedes Jahr einen Veteranen-Tag gibt. Damit die Männer und Frauen der Bundeswehr endlich mehr Anerkennung bekommen. Denn sie sind es, die letztlich Freiheit, Sicherheit und Demokratie verteidigen.
Es ist kein Job wie jeder andere. Im schlimmsten Fall bezahlen Soldaten und Soldatinnen ihn mit dem Leben.

Ja, auch ich fremdele mit dem Begriff „Veteranentag“. Spontan habe ich da alte Männer bei einer Straßenparade im Kopf, die mit Orden behängt einen Sieg feiern. Doch für die Bundeswehr ist „Veteran“ nun mal die eingeführte Bezeichnung für alle aktiven und ehemaligen Soldaten. Es wäre kaum zu vermitteln, von dem Begriff abzurücken.

Vielmehr muss dieser deutsche „Veteranentag“ jetzt zeitgemäß definiert werden, um die Bundeswehr wirklich in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Das wird nicht leicht. Er sollte weder zu staatstragend noch reines Volksfest oder PR-Aktion sein. Er sollte allen Soldaten Aufmerksamkeit schenken – vor allem auch denen, die verletzt oder traumatisiert von Auslandseinsätzen zurückkommen. Wichtig ist deshalb, dass viele aus der Truppe direkt an der Organisation des Veteranentags beteiligt werden.

Noch vor zehn Jahren wäre ich insgesamt skeptisch gewesen: Braucht es wirklich mehr Militärisches in der Öffentlichkeit?

Aber Russlands Überfall auf die Ukraine zeigt die Gefahr: Auch Deutschland muss sich bei einem Angriff verteidigen können. Und wer das sagt, muss auch die Menschen in den Blick nehmen, die das dann ganz konkret tun würden.

Der neue Veteranentag ist dafür der richtige Anlass.

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Autor/in
Sambale, Markus