TikTok, Instagram und Co.

"Cleanfluencer" – Putzen als Social Media-Trend

Stand

Von Autor/in Patrick Schütz

Neben Fitness und Ernährung ist durch die Cleanfluencer auch der Hausputz zu einem echten Trendthema bei Instagram und TikTok geworden – was auch problematisch werden kann.

Fitness- und Ernährungsinfluencer zählen zu den großen Stars bei Instagram und TikTok. Sie verraten uns tolle Rezepte für vegane Ernährung oder auch für einen besonders flachen Bauch. Für eine besonders saubere Wohnung gibt es jetzt sogenannte Cleanfluencer - die alles rund ums Putzen erklären.

"Cleanfluencer" – Putzen und Hausputz als Social Media-Trend

Die Social-Media-Stars erklären uns beispielsweise, wie man den Hausputz organisiert und Flecken von Wänden bekommt oder wie wir unsere Regale und Fensterbänke so putzen, dass sich dort kaum noch Staub festsetzen kann.

Eine dieser "Cleanfluencerinnen" ist Jennifer Schulz. Sie gibt ihren aktuell über 600.000 Followern regelmäßig Tipps für den Haushalt und den Hausputz. Als "Goldkindchen" zeigt sie zum Beispiel Putzpläne und Routinen, die ihren Followern helfen können, etwa den "10 Minuten Putzplan".

Social-Media-Beitrag auf Instagram von goldkindchen_

Auf der einen Seite können solche Tipps natürlich auch im Alltag unterstützend wirken, wenn es beispielsweise um Fragen geht, wie: "Wie bekomme ich Rotweinflecken aus der weißen Tischdecke?" oder "Wie motiviere ich mich für den Wohnungsputz?".

Problem bei "Cleanfluencern" - Klischee Putzen

Aber diese Art der Accounts sind nicht ganz unproblematisch, weil viele dieser Inhalte und Social-Media-Accounts von Frauen gemacht werden, die damit die traditionellen Rollenbilder festigen können.

"Cleanfluencer" machen Werbung und wollen Produkte verkaufen

Wenn man sich gerne Infos und Tipps von diesen Accounts holt, sollte man im Hinterkopf behalten, dass diese Menschen damit auch ihr Geld verdienen und häufig Unternehmen als Werbepartner haben, deren Produkte ganz gezielt in diesen Videos auftauchen.

Einige der "Cleanfluencer" haben sogar eigene Produktlinien für den Haushalt auf den Markt gebracht und "empfehlen" diese ihren Followern.

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"Cleanfluencer" vermitteln ein unrealistisches Bild

Wie bei Fitnessinfluencern, die ihre Übungen mit gestähltem Sixpack zeigen, können auch die Haushaltstipps der "Cleanfluencer" Nutzer frustrieren, die dieses Ziel noch nicht erreicht haben – das gilt für Fitness genauso wie für den Hausputz. Diese Accounts schüren eine unrealistische Erwartungshaltung, was durchaus zu Frust führen kann, wenn man sich immer wieder mit diesen Menschen vergleicht.

Also immer schön im Blick behalten, dass es sich in den Videos nicht um den Normalzustand einer echten Wohnung handelt und dass die Influencer mit ihren Tipps in der Regel Geld verdienen wollen.

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