Berufsunfähigkeit (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Gut abgesichert

Was bringt die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Stand
AUTOR/IN
Judith Bräuniger

Ein Unfall oder eine plötzliche Erkrankung können unser Leben auf den Kopf stellen. Dazu kommen oft finanzielle Sorgen durch Gehaltsausfälle. Doch wie kann man sich richtig vor Berufsunfähigkeit absichern?

Es gehört zu den Dingen, an die wir oft erst denken, wenn es schon zu spät ist. Doch die Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Deshalb ist es wichtig, sich so früh wie möglich um die richtige Berufsunfähigkeitsversicherung zu kümmern. Michael Wortberg von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erklärt, für wen die Versicherung wichtig ist und worauf man beim Abschluss achten sollte.

Wer braucht eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Es gibt keine bestimmte Berufsgruppe, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung benötigt. Die Versicherung richtet sich vielmehr an alle Menschen, die erwerbstätig sind. Trotzdem muss nicht jeder so eine Versicherung abschließen, sagt Michael Wortberg: "Menschen, die nicht für ihr eigenes Einkommen oder das Einkommen der Familie sorgen müssen, können in vielen Fällen drauf verzichten."

Wann sollte man die Versicherung abschließen?

Grundsätzlich gilt: Je früher, desto besser! "In jungen Jahren kann man einen günstigeren Startvertrag abschließen. Außerdem muss man dann meist noch weniger Krankheiten und mögliche Gesundheitsgefährdungen angeben", erklärt Wortmann. Das Problem dabei ist allerdings, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit guten Bedingungen für Menschen in einer Ausbildung, einem Studium oder zu Beginn ihrer Karriere oft noch zu teuer ist. Sogenannte "Starterpolicen" schaffen hier Abhilfe. Mit dieser Regelung hat die Versicherung in den ersten Jahren der Laufzeit bei gleichen Bedingungen einen deutlich günstigeren Preis. Unterm Strich zahlt man so vielleicht ein wenig drauf, aber es ermöglicht vielen, schon jung einen umfassenden Schutz mit guten Bedingungen zu erhalten.

Wann ist es zu spät?

Hat man mit 40 oder 50 Jahren noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, sollte man sich genau überlegen, ob man das jetzt nochholen möchte. "Zum einen sind sämtliche Vorerkrankungen anzugeben und das kann schnell zu Ausschlüssen oder sehr hohen Beiträgen führen. Zum anderen sollte man auch prüfen, ob man im schlimmsten Fall nicht schon durch andere Absicherungen wie etwa der Rentenversicherung geschützt wäre" , sagt Wortberg.

Was sind die häufigsten Fehler?

Wer nun entschlossen ist, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, sollte sich gut informieren. Viele Versicherungsnehmer machen beim Abschluss immer noch Fehler. "Einer der häufigsten Fehler ist, dass man seinem Vertreter glaubt, wenn der sagt: 'Im Rücken hat es jeder. Das brauchen wir hier nicht anzugeben'", so Wortmann. Wer die Formulare nicht wahrheitsgemäß ausfüllt, kann später Probleme bekommen. Häufig wird laut dem Experten auch eine viel zu geringe Versicherungssumme angegeben. "Viele versichern erstmal nur 500 Euro, weil das nicht so teuer ist. Aber mit 500 Euro kommt niemand weiter." Als Faustregel gilt, dass man etwa 80 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens versichern sollte. Noch besser ist, wenn man genau ausrechnet, was man im Fall der Fälle benötigt. Wichtig ist dabei außerdem die Inflation zu beachten. Denn wer heute 1000 Euro versichert hat in 20 Jahren noch eine Kaufkraft, die etwa 670 Euro entspricht. Daher ist es wichtig bei Abschluss der Versicherung eine gewisse Dynamik zu vereinbaren.

Wo gibt es Hilfe?

Wer noch Fragen hat, kann beim Webseminar der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz mitmachen. Am 8. Januar um 18 Uhr werden dort alle Fragen rund um die Berufsunfähigkeitsversicherung bentwortet und das bequem vom privaten Computer. Die Teilnehmer können von überall aus zuschalten und Fragen stellen.

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Judith Bräuniger