War das wirklich so? Oder doch ganz anders?

Die größten Lügen der Geschichte

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Lügen gab es schon immer - manchen Menschen sind sogar erst durch ihre Lügen in die Geschichte eingegangen....

Ruinen des Tempel von Sippar
Eine Lüge in Stein gemeißelt: Das kreuzförmige Monument von Manishtushu. „Das ist keine Lüge, das ist die Wahrheit!“ - Jahrhundertelang vertrauten die Könige von Akkad auf diese Inschrift auf einem Monument. Sie bezieht sich auf ein angebliches Versprechen des König Manishtushu, 2500 vor Christus. Er soll dem Tempel "Sippar" Reichtümer und Vorteile zugesagt haben – die dieser dann von allen nachfolgenden Generationen erhalten hat. Erst viel später fand man heraus, dass die Inschrift des Monuments frühestens 1000 Jahre nach Lebzeiten von König Manishtushu entstanden ist - eine klare Lüge also, um der eigenen Vorteile des Tempel-Ordens willen.
Gemälde der Konstantinischen Schenkung
Eine Lüge, die jahrhundertelang Macht sicherte: Die Konstantinische Schenkung. „Wir übergeben unseren Palast, wie auch die Provinzen der Stadt Rom und Gesamtitaliens unserem Vater Silvester, dem Papst aller.“ So steht es in einer Schenkungsurkunde aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Kaiser Constantin gab sie angeblich dem Papst. Mit diesem Dokument rechtfertigten alle nachfolgenden Päpste ihre Macht. Erst im 15. Jahrhundert wurde die Urkunde als Fälschung entlarvt: die Menschen in der Zeit, in der die Urkunde angeblich geschrieben wurde, sprachen ein völlig anderes Latein. Und: die Stadt „Constantinopel“, die im Dokument erwähnt wird, hieß damals noch gar nicht so!
Johann Tetzel bei einer Ablaßpredigt
Eine Lüge, die zur Reformation führte: Der Ablasshandel. „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“ Mit Sprüchen wie diesen versuchten Prediger der Kirche im 15. Jahrhundert Ablassbriefe an die Bevölkerung zu verkaufen. Doch statt sie von ihren Sünden zu erlösen, dienten die Einnahmen der Briefe nur dem Bau des Petersdoms in Rom. Martin Luther entlarvte diese Lüge – das war der Beginn der Reformation.
Porträt von Walter Ulrbicht, stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der SED
Eine Lüge mit kurzen Beinen: Der Mauerbau. „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“ - Dies verkündete Walter Ulbricht, damaliger Staats- und Parteivorsitzender der DDR, am 15. Juni 1961. Kaum zwei Wochen später begann der Bau der Berliner Mauer – von der damaligen DDR übrigens nicht so bezeichnet: sie nannte sie „Antifaschistischer Schutzwall”.
Donald Trump hält eine Rede, hält die Arme abwehrend nach oben
Eine Lüge unter vielen: Die Corona-Verharmlosung. Fakten-Checker wie die der “Washington Post” listen insgesamt 30.573 irreführende oder falsche Behauptungen, die US-Präsident Doland Trump während seine Amtszeit machte. Die folgenreichste: “It will disappear …" - Zu Beginn der Corona-Krise prophezeite Trump, das Virus würde schon auf wundersame Weise von selbst verschwinden. Als das Land auch Monate später noch mit der Krankheit zu kämpfen hatte, gab er zu, die Gefahr absichtlich heruntergespielt zu haben, um Panik zu vermeiden. Dass diese Strategie gewaltig nach hinten los ging, ist bekannt: Eine halbe Million Amerikaner sind während Trumps Krisen-Management am Corona-Virus gestorben.
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SWR