Corona-Zuschläge

Höhere Preise durch Hygienemaßnahmen

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AUTOR/IN
Patricia Ackermann

Durch den langen Corona-Lockdown mussten einige Betriebe bei der Wiedereröffnung ihre Preise etwas anheben. Gerechtfertigt wird dies mit den gestiegenen Kosten durch die Hygienevorschriften. Der sogenannte "Coronazuschlag" ist unter anderem bei Bäckern, Friseuren und in Gaststätten oder Cafés zu beobachten.

Nicht jedes Geschäft besteht auf den Hygienezuschlag

Es gibt Geschäfte, die sich bewusst gegen einen Hygienezuschlag entschieden und die Preise nicht verändert haben. Allerdings gibt es auch Betriebe, die auf den Zuschlag angewiesen sind: "Hygiene ist eben teuer", argumentieren sie. Zusätzlich zum normalen Service müssen sie für Desinfektionsmittel, Handschuhe und Sicherheitsscheiben sorgen. Wie viel der Zuschlag beträgt, ist jedem Betrieb selbst überlassen - es sollte nur darauf geachtet werden, dass die Preise nicht enorm ansteigen. Zudem sollten die Kunden vorab über die Höhe des Zuschlages informiert werden.

Vor allem bei Friseuren macht sich der Zuschlag bemerkbar

Friseure in Coronazeiten (Foto: dpa Bildfunk, Friseure in Coronazeiten)
Friseure in Coronazeiten

Gerade beim Friseur entstehen durch die angeordnete Haarwäsche bei jedem Kunden Mehrkosten - ein sparsamerer "Trockenschnitt" ist nicht mehr erlaubt. Dazu das Desinfizieren der Stühle nach jedem Kunden - die Kosten für die notwendigen Putzmittel müssen ebenfalls kalkuliert sein.

Einige Friseure in Baden-Württemberg verlangen deshalb rund 2 bis 3 Euro mehr für ihre Hygienemaßnahmen. SWR1 Hörer*innen haben allerdings schon größere, weil teure Überraschungen erlebt, die sie verständnislos zurückließen.

»Ich war geschockt. Mein Friseur hat von mir für Färben, Schneiden und das Hygienepaket 167,00 Euro verlangt. Vor Corona waren es rund 120,00 Euro.«

Auf SWR1-Anfragen wollten sich einige Friseurbetriebe in Baden-Württemberg nicht zu ihrem "Hygieneaufschlag" äußern. Wichtig deshalb: Informieren Sie sich vorab über mögliche Aufschläge, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Im Gastro-Bereich sind Zuschläge keine Seltenheit

Netzfund: Facebook-Userin "Mely Boncuk" kritisiert in einem Post die Rechnung in einem Café. 6.40 € für zwei Kaffee plus 5.00 € Aufschlag ist für sie "der falsche Weg".

Tatsache ist: die Gastronomie-Branche hat mit den drastischen Auswirkungen des Virus zu kämpfen. Deshalb verlangen einige Betriebe einen Corona-Zuschlag und weisen ihn auch auf der Rechnung aus. Rund 2 Euro mehr wird in Restaurants aktuell verlangt, um die Verluste in der Lockdown-Zeit ausgleichen zu können.

"Viele Betriebe befinden sich am Rand ihrer wirtschaftlichen Belastbarkeit. Existenzen stehen auf dem Spiel. Die Branche braucht jetzt sofortige Unterstützung."

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Patricia Ackermann