Benedikt Doll bei der Blumenzeremonie nach seinem ersten Platz im Biathlon-Sprint in Oberhof (Deutschland). (Foto: IMAGO, foto2press)

Wintersport | Biathlon

Das war Doll - Der große Abschied des Schwarzwälders von der Biathlon-Bühne

Stand
AUTOR/IN
Laura Elwert
Julius Allzeit
Paul Antwerpes

Benedikt Doll beendet nach zwölf Jahren seine sportliche Karriere. Nach dem Massenstart am heutigen Abend im kanadischen Canmore ist Schluss im Weltcup-Zirkus. Als heimlicher Kapitän des Teams wird er schwer zu ersetzen sein, doch in Zukunft hat vor allem seine Familie höchste Priorität.

Biathlet Benedikt Doll bei der Junioren-WM 2011. (Foto: IMAGO, CTK)
Februar 2011: Benedikt Doll gewinnt das vierte Jahr in Folge Staffel-Gold bei der Junioren-WM. Ein Jahr nach dem Erfolg in Nove Mesto (Tschechien) gibt er sein Weltcup-Debüt bei den Herren.
März 2013: Benedikt Doll steht nach einem zweiten Platz mit der deutschen Staffel erstmals auf dem Weltcup-Podest. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
März 2013: Benedikt Doll (l.) steht nach einem zweiten Platz mit der deutschen Staffel in Sotschi (Russland) zum ersten Mal auf dem Weltcup-Podest.
März 2015: Erstmals steht Benedikt Doll allein, ohne die Staffel, auf dem Weltcup-Podest. Er wird Dritter im Sprint im russischen Chanty-Mansijsk. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
März 2015: Erstmals steht Doll alleine, ohne die Staffel, auf dem Weltcup-Podest. Er wird Dritter im Sprint im russischen Chanty-Mansijsk.
Februar 2017: Doll feiert Goldmedaille im Sprint bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Hochfilzen. (Foto: IMAGO, Eibner Europa )
Februar 2017: Doll feiert sein erstes und einziges WM-Gold. Beim Sprint in Hochfilzen (Österreich) ist er nicht zu stoppen.
Februar 2018: Doll gewinnt Bronze in der Verfolgung bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. (Foto: IMAGO, Sven Simon)
Februar 2018: Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang (Südkorea) gewinnt Doll Bronze in der Verfolgung.
Februar 2018: Das deutsche Biathlonteam um Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp feiern Bronzemedaille in der Staffel bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang (v.l.n.r.). (Foto: IMAGO, Sven Simon )
Februar 2018: Nur wenige Tage später holt er gemeinsam mit Erik Lesser (l.), Arnd Peiffer (2.v.r.) und Simon Schempp (r.) auch in der Männer-Staffel Bronze.
Dezember 2023: Doll freut sich mit seinen Eltern über den ersten Platz im Sprint in Lenzerheide. (Foto: IMAGO, Fotostand )
Dezember 2023: Doll freut sich mit seinen Eltern über den ersten Platz im Sprint in Lenzerheide (Schweiz). Es ist sein sechster Weltcupsieg.
Februar 2024: Doll feiert mit gesamten deutschen Team seine Bronzemedaille im Einzel bei der WM in Nove Mesto. (Foto: IMAGO, Bildbryan)
Februar 2024: Gemeinsam mit dem deutschen Team feiert Doll seine Bronzemedaille im Einzel bei der WM in Nove Mesto (Tschechien). Es ist die sechste und letzte WM-Medaille seiner Karriere.
März 2024: Doll belegt Platz 74 beim Sprint in Oslo - das schlechteste Ergebnis seiner Weltcup-Karriere. (Foto: IMAGO, Bildbryan)
März 2024: Dolls persönlicher Tiefpunkt. Der Schwarwälder belegt Platz 74 beim Sprint in Oslo (Norwegen) - das schlechteste Ergebnis seiner Weltcup-Karriere.
März 2024: Ein Tag später Dolls Comeback - Platz zwei in der Verfolgung. (Foto: IMAGO, Bildbryan)
März 2024: Ein Tag später beweist Doll Moral und landet in der Verfolgung auf Rang zwei.

Zwei Medaillen bei Olympia, sechs bei Weltmeisterschaften, sieben Weltcup-Siege – Benedikt Doll gehört zu den erfolgreichsten deutschen Biathleten der vergangenen Jahre. Was er letzte Saison schon überlegte, wird nun wahr. Doll macht hinter das Kapitel Biathlon einen Hacken wie er am 23.02.2024 verkündete. “Die Entscheidung fiel mir relativ einfach“, sagte er in einem Video auf Instagram.

Vom Langlauf zum Biathlon

Der 33-jährige stammt aus einer echten Sportfamilie. Sein Vater Charly ist ehemaliger Langstreckenläufer und auch seine Schwester Stefanie läuft leidenschaftlich gern Marathon. Das Talent für Ausdauersport wurde ihm also in die Wiege gelegt. Im Alter von sieben Jahren ist er aus dem Langlauf auf die Notschrei-Loipe in Todtnau zum Biathlon gewechselt, wo er zur Schulzeit seine ersten Rennen gewann.

Nach dem Realschulabschluss ging es für Doll nach Furtwangen aufs Skiinternat, 2009 folgte das Abitur. Seitdem ist der Schwarzwälder, wie viele andere Athleten, Sportsoldat in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Sein im Jahr 2011 begonnenes sportbegleitendes Studium im Bereich Marketing und Vertrieb-Wirtschaftsingenieurwesen konnte er 2020 mit dem Bachelor of Science erfolgreich abschließen.

Am 16. März 2012 war es dann so weit – Benedikt Doll gab mit Platz 32 beim Sprint in Chanty-Mansijsk (Russland) sein Weltcup-Debüt.

Die goldene Generation ist Geschichte

Neben Erik Lesser, Arnd Peiffer und Simon Schempp kehrt nun auch Benedikt Doll dem Biathlonsport den Rücken. Neben zahlreichen Podestplätzen konnten sie sich alle in einer Einzel-Disziplin zum Weltmeister küren. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang holten sie in dieser Konstellation sogar die Bronzemedaille in der Männer-Staffel.

Doll organisierte viel, kümmerte sich und ist so zu einer verlässlichen und großen Stütze geworden. Als Führungsfigur trug er viel Verantwortung und spielte für den Zusammenhalt eine wichtige Rolle. “Ich glaube schon, dass die Mannschaft das jetzt erst mal merken wird, dass Benni nicht mehr da ist“, sagte Schempp (35) in der ARD-Dokumentation “Benedikt Doll - der letzte Weltmeister“.

Solche Athleten hat man nicht am Fließband."

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