Auch ein Jahr nach ihrem Überraschungserfolg in Wimbledon huscht Tatjana Maria noch immer ein Lächeln über das Gesicht, wenn sie über ihren Einzug ins Halbfinale des Turniers 2022 spricht. "Wir denken noch oft daran, wir sprechen noch oft darüber", sagte die aktuell beste deutsche Tennisspielerin am Montagabend in Bad Homburg.
Dort hatte sich die 35-Jährige aus Bad Saulgau der Weltranglisten-Ersten Iga Swiatek nach fast zwei Stunden mit 7:5, 2:6, 0:6 geschlagen geben müssen. Maria kritisierte nach der Partie die Ansetzung des Erstrunden-Matches in der hessischen Kurstadt. Es sei schwierig für sie gewesen, nur einen Tag nach dem Finale bei einem WTA-Turnier in Italien bei "100 Prozent zu sein". "Ich denke, dass es wichtig ist zu sagen, dass ich nicht wirklich einverstanden war mit der Spielansetzung. Man hätte die erste Runde auch Dienstag spielen können."
Ansetzung in Bad Homburg "nicht optimal"
Maria hatte erst am Sonntag bei einem kleineren Turnier in Gaiba im Endspiel gestanden, das am späten Nachmittag angesetzt gewesen war. Erst am Montagmorgen war sie aus Italien nach Bad Homburg gereist. Schon vor der Auslosung für das Bad Homburger Rasenturnier war festgelegt worden, dass Swiatek das Montagabendmatch spielen wird. "Deswegen verstehe ich, dass es für das Turnier wichtig war, dass Iga um 18 Uhr spielt. Für mich persönlich war es nicht optimal", sagte Maria: "Ich denke, dass die WTA uns da helfen müsste."
Es hätte verschiedene Möglichkeiten gegeben. "Deswegen wäre es ganz gut gewesen, dass da vielleicht ein bisschen besser kommuniziert wird, dass das Finale vielleicht früher angesetzt wird." Lang aber will sich Maria damit nicht aufhalten – ihr Fokus: Wimbledon. "Ich habe auch heute bewiesen, dass ich dran bin", sagte sie. "Ich habe mich dieses Jahr sehr gut auf Rasen vorbereitet. Ich denke, dass ich bereit bin für Wimbledon."
Maria hofft auf nächste Wimbledon-Überraschung
Am Montag beginnt die diesjährige Wimbledon-Auflage, Maria geht als Weltranglisten-58. erneut als klare Außenseiterin und ungesetzt in das dritte Grand-Slam-Turnier der Saison. "Ich setze mich jetzt nicht zu sehr unter Druck, dass ich sage: 'Ich habe letztes Jahr Halbfinale gespielt, ich muss es dieses Jahr wieder machen.' Es liegt an so vielen Dingen." Und doch hat sie im vergangenen Jahr gezeigt, dass sie für eine Überraschung gut ist. "Ich versuche natürlich mein Bestes zu geben, dass es vielleicht noch mal so funktioniert, wie letztes Jahr und vielleicht sogar besser."