An den 1. Oktober 1969 erinnert sich Klaus Hinderer auch heute noch ganz genau. "Da hab ich mein erstes Spiel gepfiffen", sagt der 67-jährige Handball-Schiedsrichter aus Alfdorf im Rems-Murr-Kreis. "Da sind wir als junge Burschen nach Schorndorf getrampt und haben unser erstes Spiel geleitet."
Damals war Hinderer gerade einmal 14 Jahre alt. Jetzt, 54 Jahre später, steht der Rentner immer noch auf der Platte und gehört damit zu den wohl dienstältesten Schiedsrichtern in Deutschland.
Mit Ruhe und Routine: Hinderer gibt klare Linie vor
Mindestens zwei Partien pfeift Hinderer pro Monat. Und wenn es, wie im Kreisliga A-Spiel zwischen Stuttgart und Winnenden um den Klassenerhalt geht, sind Emotionen vorprogrammiert. In solchen Situation kann sich Hinderer auf seine Erfahrung verlassen. "Wenn die Mannschaften schon mit den Hufen scharren am Anfang, dann muss man die Jungs ein bisschen runterholen", erklärt der Routinier. "Wenn man merkt: Da sind ein paar kernige Aktionen dabei, dann muss man durchgreifen", so Hinderer, der die Partie mit seiner klaren Linie souverän leitet, weiter.
Schiedsrichter-Rente mit 70
Über 1.000 Spiele hat der Schwabe mittlerweile schon gepfiffen - und es sollen weitere folgen. Im beruflichen Ruhestand ist der ehemalige Polizist zwar schon, in die Schiedsrichter-Rente will Hinderer aber auch wegen des großen Schiri-Mangels noch nicht. "Mit 70 möchte ich dann gerne aufhören", kündigt der 67-Jährige an. Dann hat Hinderer 57 Schiri-Jahre auf dem Buckel. Definitiv rekordverdächtig.