Szene aus der Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaft in Dubai  (Foto: IMAGO, IMAGO / Beautiful Sports)

Para-EM in Rotterdam

Amanda Fanariotis: "Fußgängerin" bei der Rollstuhlbasketball-EM

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AUTOR/IN
Martin Thiel

Amanda Fanariotis will mit der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft zu den Paralympics 2024 in Paris. Bei der EM muss das Team mindestens Zweiter werden.

Amanda Fanariotis spielt Basketball seit sie denken kann. Doch ihr Körper machte der Rottenburgerin irgendwann einen Strich durch die Rechnung: Nach zahlreichen Bänderrissen, einem Bandscheibenvorfall und zwei Brüchen im linken Fußgelenk, war an große Sprünge nicht mehr zu denken; sie musste ihren Lieblingssport aufgeben. "Irgendwann ging es bei den Fußgängern nicht mehr", sagt die 31-Jährige, "auch nicht mit Schmerzmitteln".

Vorfreude auf die Europameisterschaft in Rotterdam

Sie wechselte zum Rollstuhlbasketball und hat sich bis in die Nationalmannschaft gekämpft. Dafür musste sie sich jedoch extra als "behindert" einstufen lassen. "Ich finde es skurril, weil man häufig erklären muss, warum man eine Sportart macht, die auch Behinderte machen dürfen - und warum ich sie dann mache, wenn ich doch laufen kann." Denn im Alltag ist Amanda Fanariotis nicht auf den Rollstuhl angewiesen. "Aber Leute, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich auch zu Fuß immer den Anspruch hatte, es gut zu spielen. Und da ging dann irgendwann die Schere auf, dass ich nicht mehr mithalten konnte." Seitdem gilt sie als "minimal behindert".

Für die Nationalmannschaft ist Fanariotis sehr viel unterwegs, spielte die Weltmeisterschaft im Juni in Dubai und war zuletzt auf einem Lehrgang in Rotterdam, wo vom 8. bis zum 20. August auch die Europameisterschaft stattfindet. Wenn sie zuhause ist, trainiert sie beim Rollstuhlsport- und Kulturverein Tübingen in einer gemischten Mannschaft. Denn der RSKV hat kein eigenes Frauen-Team, und Fanariotis ist die einzige Nationalspielerin aus Baden-Württemberg.

Hoffnung auf die Paralympics 2024 in Paris

Und mit der Nationalmannschaft hat Fanariotis große Pläne: die Paralympics 2024 in Paris. Damit Deutschland sich qualifiziert, muss bei der EM in Rotterdam mindestens Platz zwei her. "Mir tut es wahnsinnig gut, mit den Menschen Kontakt zu haben. Denn das sind Leute, die wollen. Die haben nicht aufgegeben, die wollen das beste herausholen, was geht."

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Martin Thiel

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