MLP Academics Heidelberg im Huddle (Foto: picture-alliance / Reportdienste, pa / Lukas Adler)

Basketball | Academics Heidelberg

Academics Heidelberg im Teamcheck: Mit Top-Transfer zur Überraschung?

Stand
REDAKTEUR/IN
Marius Rinkel

Im dritten Jahr in der Basketball-Bundesliga peilen die MLP Academics Heidelberg den frühzeitigen Klassenerhalt an. Mit Transfer-Coup Paul Zipser könnte aber sogar noch mehr gehen.

Dieser Transfer ließ aufhorchen: Die MLP Academics Heidelberg verpflichteten Ex-NBA-Profi Paul Zipser vom FC Bayern Basketball. Zwar "nur" zur Leihe für ein Jahr, aber das tat der Euphorie rund um die Heidelberger Basketballer keinen Abbruch. Sein Potenzial bleibt unbestritten; am Neckar bekommt er die Zeit, wieder zu alter Stärke zu finden. Ein Tumor hatte im Juni 2021 eine Hirnblutung ausgelöst. Zipser wurde notoperiert, musste Basketball neu lernen und kehrt jetzt dorthin zurück, wo für ihn alles begann - in seine Geburtsstadt Heidelberg.

"Der Verein ist noch nicht lange in der ersten Liga, da geht auf jeden Fall noch was", freut sich Zipser über seine Rückkehr. Im Januar 2013 verließ er den Klub, seit 2021 spielen die Heidelberger wieder in der Bundesliga. Nach Platz 15 in der ersten und Platz 12 in der zweiten Saison nach dem Aufstieg soll der Trend fortgesetzt werden. "Wir haben ein gutes Team zusammen", so Zipser. "Ziel Nummer eins: Wir wollen in der Liga bleiben. Aber ich glaube, das Team ist nicht so zusammengesetzt, dass es nur darum geht." Heißt: Mit ein bisschen Glück könnte am Ende der Saison ein Playoff-Platz herausspringen.

Topscorer Washington muss ersetzt werden

Dafür muss vor allem der Abgang von Topscorer Eric Washington kompensiert werden. Der US-Amerikaner machte in der vergangenen Spielzeit im Schnitt mehr als 19 Punkte und etwa 7 Vorlagen pro Partie, wechselte im Sommer aber nach Spanien (Santiago de Compostela). Ihn Eins zu Eins zu ersetzen, wird kaum möglich sein. Deshalb wollen die Academics die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Zipser soll dabei helfen, sich aber nach der langen Verletzungszeit aber nicht übernehmen.

"Wir setzen ihm keine Ergebnis-Ziele; es geht uns mehr um die Performance", gibt Heidelbergs Headcoach Joonas Iisalo, der seinen Vertrag kurz vor der Saison bis 2026 verlängerte, einen Einblick. "Es geht viel um Belastungssteuerung. Er soll Stück für Stück zu sich selbst zurückfinden." Mit Aufbauspieler Mike McGuirl stieß ein potenter Scorer zu den Academics. Der 24-Jährige wurde in seinem ersten Jahr in Europa auf Anhieb zum wertvollsten Spieler der dänischen Liga gekürt und legte dort 22 Punkte pro Spiel aufs Parkett. Zusätzlich kam Forward Jeffrey Carroll aus Finnland, der in der vergangenen Saison mit über 40 Prozent getroffenen Dreiern eine herausragende Quote vorweisen kann.

Er soll Stück für Stück zu sich selbst zurückfinden.

Starker deutscher Kern und klare Handschrift

Die beiden Center-Neuzugänge Isaiah Whaley und Marcel Keßen komplettieren den Kader. Whaley kommt aus der amerikanischen G-League vom Kooperationsteam der Charlotte Hornets (NBA). Keßen machte in den letzten Jahren in der zweiten deutschen Liga auf sich aufmerksam. Dazu kommt ein Kern aus starken deutschen Spielern wie den Ex-Nationalspielern Akeem Vargas (43 Länderspiele) und Bennet Hundt (10). Sie kennen die Spielidee ihres Coachs und helfen den Neuzugängen bei der Integration.

"Wir arbeiten hart und wissen genau, an was wir arbeiten wollen", sagt Zipser zur Handschrift seines Trainers. Der Finne fordere extrem viel Ballbewegung, Dreier und starkes Offensiv-Rebounding. "Wir haben einen genauen Plan und das macht es dem Team leichter, auf die Details zu schauen." Wenn sich die harte Arbeit auszahlt und die Details passen, dürfte einem Playoff-Run wenig im Weg stehen.

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